RKI stuft Corona-Risiko für Ungeimpfte als "sehr hoch" ein

Die Corona-Lage in Deutschland hat sich zuletzt verschlechtert. Das RKI passt nun seine Risikobewertung an: "Sehr hoch" sei es nun für Ungeimpfte. Aber auch die Geimpften betreffend gab es eine Änderung.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
RKI-Präsident Lothar H. Wieler während einer Pressekonferenz in Berlin.
RKI-Präsident Lothar H. Wieler während einer Pressekonferenz in Berlin. © Kay Nietfeld/dpa
Berlin

Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht in der Corona-Pandemie eine gestiegene Gesundheitsgefahr für die Menschen in Deutschland.

Für unvollständig oder nicht Geimpfte änderte das Institut die Risikobewertung von "hoch" auf "sehr hoch", wie aus dem Wochenbericht des Instituts von Donnerstagabend hervorgeht. "Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat, aber aufgrund der steigenden Infektionszahlen ansteigend eingeschätzt", hieß es. Noch vor einer Woche war das Risiko für Geimpfte im Bericht lediglich als "moderat" beschrieben worden.

Das RKI betont allerdings weiter, dass alle hierzulande verfügbaren Impfstoffe "nach derzeitigem Erkenntnisstand bei vollständiger Impfung wirksam vor einer schweren Erkrankung" schützten. Unter den gemeldeten Fällen - also bei den positiv auf Sars-CoV-2 getesteten Menschen - sei jedoch der Anteil vollständig Geimpfter in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Er liege mittlerweile in der Altersgruppe der Menschen ab 60 bei über 60 Prozent. "Dieser Anteil muss jedoch in Zusammenschau mit der erreichten hohen Impfquote in dieser Altersgruppe interpretiert werden", hieß es - laut Statistik sind es über 85 Prozent.

Entwicklung "sehr besorgniserregend"

Die aktuelle Entwicklung der Lage sei "sehr besorgniserregend", schreibt das RKI. Wenn Maßnahmen wie Masken, Abstand, Verringern von Kontakten und Lüften nicht rasch die Zahl der Ansteckungen senkten, sei eine weitere Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle zu befürchten. Auch könnten in diesem Fall laut Bericht die Behandlungskapazitäten der Intensivstationen überschritten werden.

In den vergangenen Wochen sei es bereits zu einem deutlichen Anstieg bei der Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen gekommen. Vom 27. Oktober bis 3. November seien fast 460 Erkrankte hinzugekommen. Laut Divi-Intensivregister vom Donnerstag sind nun insgesamt 2332 Betroffene in Behandlung. Das höchste Risiko für eine Krankenhauseinweisung habe nach wie vor die Altersgruppe der über 80-Jährigen, geht aus dem Bericht hervor.

Insbesondere bei Kindern ab fünf Jahren und Jugendlichen verzeichnet das RKI weiter sehr hohe Sieben-Tage-Inzidenzen - Impfungen sind bisher erst ab 12 Jahren möglich. Werte von mehr als 250 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche würden in 65 Landkreisen verzeichnet.

Das RKI schreibt, auch für Geimpfte und Genesene sei es wegen des hohen Infektionsdrucks wichtig, die Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckungen einzuhalten - "auch bei Veranstaltungen oder Treffen unter 3G- und 2G-Bedingungen!" Es gehe auch darum, andere Krankheitserreger auszubremsen.

Das RKI nimmt wegen der erfassten Rate akuter Atemwegsinfektionen in Deutschland an, dass Kontakte, bei denen die Erreger übertragen werden, wieder so häufig vorkommen wie in den zwei Wintern vor der Pandemie. "Dies unterscheidet sich deutlich vom gleichen Zeitraum 2020", hieß es.

© dpa-infocom, dpa:211104-99-871159/2

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.