Rebellen vor möglichem Gaddafi-Versteck

Die lybischen Rebellen sind Gaddafi möglicherweise dicht auf den Fersen. Unterdessen werden brisante Details über Chinas Rolle im Lybien-Krieg bekannt.
dapd |
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Ein Rebell präsentiert seine Waffen. Die Aufständischen stehen vor einer der letzten Gaddafi-Bastionen. Möglicherweise hält der einstige Machthaber sich hier versteckt.
dpa/Ciro Fusco Ein Rebell präsentiert seine Waffen. Die Aufständischen stehen vor einer der letzten Gaddafi-Bastionen. Möglicherweise hält der einstige Machthaber sich hier versteckt.

Die Rebellen stehen vor der Wüstenstadt Bani Walid, in der sich Gaddafi und sein Sohn Saif al Islam aufhälten könnten. Ob sie angreifen, hänge von den Bewohnern ab, sagen sie. Unterdessen werden brisante Details über Chinas Rolle im Lybien-Krieg bekannt.

Tarhuna/Libyen - Die libyschen Rebellen haben am Montag ihre Belagerung einer der letzten Hochburgen des bisherigen Machthabers Muammar al- Gaddafi fortgesetzt. Nach dem Scheitern von Verhandlungen über eine friedliche Übergabe der Wüstenstadt Bani Walid warteten die Aufständischen nach eigenen Angaben auf den Befehl zum entscheidenden Angriff. Zugleich wollten die Rebellen der Stadt aber noch die Möglichkeit einräumen, sich zu ergeben und einen Kampf zu vermeiden.

In der Region um die 140 Kilometer südöstlich von Tripolis gelegenen Stadt haben sich in den vergangenen Tagen Tausende Kämpfer versammelt. Am Montagmorgen erhielten sie weitere Verstärkung. An einem Kontrollposten 70 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt traf ein Konvoi von neun Lastwagen mit Kämpfern ein. Ihr Kommandeur Ismail al Dschitani sagte, sie seien Teil einer größeren Truppe. Er habe den Befehl, die Rebellen im nördlichen Umland von Bani Walid zu verstärken. Über die Gesamtzahl seiner Kämpfer machte er keine Angaben.

Bani Walid ist eine der verbliebenen Bastionen des früheren Regimes, in der sich Gaddafi und sein Sohn Saif al Islam aufhalten könnten. Kommandeur Dschitani sagte, die Rebellen würden nicht in die Stadt vorrücken, sofern sie nicht vom dort herrschenden Warfala-Stamm dazu eingeladen würden. Auch ein weiterer Rebellenkommandeur an dem Kontrollposten, Mohammed al Fassi, sagte, das Tor für Verhandlungen über eine Kapitulation der Stadt sei weiter offen.

Gaddafi-Vertraute wollten noch im Juli Waffen in China kaufen

Wie unterdessen bekannt wurde, waren noch im Juli Vertreter der Regierung des bisherigen Machthabers Gaddafi nach China gereist und hatten mit verschiedenen Firmen über den Kauf von Waffen verhandelt. Es seien jedoch keine Verträge geschlossen und keine Waffen nach Libyen geliefert worden, teilte das chinesische Außenministerium am Montag mit. „Chinesische Firmen haben keine militärischen Produkte in direkter oder indirekter Form an Libyen geliefert“, sagte Ministeriumssprecherin Jiang Yu. China halte sich streng an das Waffenembargo der Vereinten Nationen gegen Libyen.

Die jüngsten Berichte über Kontakte zwischen chinesischen Unternehmern und Vertretern des Gaddafi-Regimes könnten die Beziehung zwischen den libyschen Rebellen und Peking weiter belasten. China hat die UN-Resolution gegen Libyen nicht unterstützt und den Nationalen Übergangsrat bislang nicht anerkannt. Während des Konflikts hatten China und Russland mehrfach die Frage aufgeworfen, ob Waffenlieferungen an die Aufständischen nicht das UN-Waffenembargo verletzten.

 

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