Rapide steigender Ölpreis reisst Börsen ins Minus

Kurseinbrüche in Asien, Europa und den USA: Der ständig steigende Ölpreis belastet immer stärker die Aktienmärkte. Vor allem Äußerungen aus der Opec und der Gazprom beeinflussten offenbar die Händler.
von  Abendzeitung
Obwohl Saudi-Arabien die Förderung steigern will, klettert der Ölpreis weiter
Obwohl Saudi-Arabien die Förderung steigern will, klettert der Ölpreis weiter © dpa

Kurseinbrüche in Asien, Europa und den USA: Der ständig steigende Ölpreis belastet immer stärker die Aktienmärkte. Vor allem Äußerungen aus der Opec und der Gazprom beeinflussten offenbar die Händler.

Neue Rekord-Ölpreise haben die Börsen am Freitag weltweit auf Talfahrt geschickt. In Asien brachen die Indizes um bis zu fünf Prozent ein. Auch in Deutschland begann der Handel mit negativen Vorzeichen.

Der Dax gab 0,84 Prozent auf 6406 Zähler ab - nach einem Verlaufstief von 6348 Punkten. Der M-Dax verlor 1,34 Prozent auf 9041 Zähler. Der Tec-Dax büßte 2,04 Prozent auf 767 Punkte ein. Der Euro-Stoxx, in dem 50 führende europäische Unternehmen gelistet sind, verlor 1,65 Prozent auf 3310,87 Zähler und erreichte seinen niedrigsten Stand seit November 2005.

Tiefrote Kurstafeln in USA und Asien

Nach einem Allzeithoch am Vorabend kletterte der Preis für ein Barrel (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im August weiter auf einen neuen Höchststand von 141,71 Dollar. Das waren 1,70 Dollar mehr als am Vorabend. Rohöl der Nordseesorte Brent kostete in der Spitze 141,98 Dollar, ebenfalls ein neuer Rekordstand. Die Kurstafeln an den Börsen in den USA und in Asien färbten sich tiefrot. Bereits am Donnerstagabend hatte der Dow Jones 3,03 Prozent verloren und bei 11.453,42 Punkten auf einem neuen Jahrestief geschlossen. Am stärksten brach in den USA der Nasdaq-Index ein, er verlor 3,33 Prozent und sank auf 2321,37 Punkte. Die Börse in Tokio schloss auf einem Zwei-Monats-Tief; der Nikkei gab um 277,96 Punkte oder 2,01 Prozent auf den Schlussstand von 13 544,36 Zähler nach. Der Shanghai Composite Index in China brach um 5,29 Prozent ein und rutschte auf 2748,43 Punkte ab. Im indischen Neu-Delhi verlor der Leitindex Sensex 629,77 Punkte, ein Minus von 4,37 Prozent.

Kostet das Barrel bald 250 Dollar?

Einen Grund für die Ölpreisschübe sehen Händler in Aussagen des Präsidenten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec), Chakib Khelil. Er hatte Ölpreise von 150 bis 170 Dollar für den Sommer prognostiziert. Ein noch düsteres Bild zeichnete der Chef des russischen Energiegiganten Gazprom, Alexej Miller, in der «Financial Times». Er sagte Ölpreise von 250 Dollar pro Barrel für das kommende Jahr voraus. Seiner Meinung nach hat die Opec zudem ihren Einfluss auf den Ölpreis verloren. Das Kartell habe in der letzten Zeit keine Entscheidung getroffen, die den Ölmarkt wirklich beeinflusst habe. (dpa)

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.