Kommentar

Putins Strategie: Eine Revanche

Der AZ-Korrespondent Marcus Sauer über Putins politische Taktik.
von  Marcus Sauer

Die Tinte unter der auf Vermittlung der UN und der Türkei zustande gekommenen Vereinbarung war noch nicht trocken, da schlugen russische Raketen ausgerechnet im Hafen von Odessa ein. Dem Hafen, von dem aus ukrainisches Getreide in die Welt verschifft werden soll. Der Kriegsverbrecher im Kreml denkt gar nicht daran, sich an das Abkommen zu halten.

Putin verunsichert seine Gegner immer wieder aufs Neue

Das gehört zu seiner Strategie: Den Gegner und die Welt immer wieder aufs Neue zu verunsichern und über seinen nächsten Schritt im Ungewissen lassen. In diesem Fall dürfte auch der Wunsch eine Rolle gespielt haben, sich beim Türken Recep Tayyip Erdogan zu revanchieren, der Putin vor einem bilateralen Treffen in Teheran warten ließ und so brüskierte. Es ist im Sinne aller Menschen, die wegen Putins Überfall auf die Ukraine von Hunger bedroht sind, zu hoffen, dass das Abkommen noch zu retten ist. Gut stehen die Chancen nicht.

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