Putin wirft Kiew Fehler vor: Keine russische Armee in Ukraine
Moskau - Im Ukrainekonflikt hat Kremlchef Wladimir Putin der Führung in Kiew zahlreiche Fehler vorgeworfen. Präsident Petro Poroschenko habe gleich mehrere Chancen für eine friedliche Lösung der blutigen Krise verstreichen lassen, sagte Putin am Donnerstag bei der Fernsehsprechstunde "Direkter Draht" in Moskau. "Die ukrainische Führung macht viel falsch, aber wir können uns unsere Partner ja nicht aussuchen", betonte er. Moskau erwarte jedoch von Kiew, "in allen Fragen" als gleichberechtigter Partner betrachtet zu werden.
Putin kritisierte die prowestliche Führung des Nachbarlands für eine Wirtschaftsblockade des Unruhegebiets Donbass. Damit trenne Kiew die Region selbst ab. Die Regierung zahle weiter keine Sozialleistungen an die Bewohner im Donbass. "Ob Finanzen oder Bankensystem - Kiew hat viel versprochen, aber nichts gehalten", unterstrich der Kremlchef.
Der Konflikt könne jedoch nur politisch gelöst werden. "Das Minsker Abkommen und eine Verfassungsreform sind die einzige Lösung. Wir haben aber nicht vor, uns da einzumischen", sagte Putin. Er wies erneut Vorwürfe zurück, in der Ostukraine kämpfe die russische Armee.
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