Putin gibt der Ukraine Schuld an stockenden Gesprächen

An einem idyllischen Ort spricht Kremlchef Putin über den Krieg gegen die Ukraine. Versteckt hält er auch eine Botschaft für US-Präsident Trump bereit.
dpa |
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Fast jedes Jahr besucht Putin Kremlchef Putin das orthodoxe Kloster auf der nordrussischen Insel Walaam.
Fast jedes Jahr besucht Putin Kremlchef Putin das orthodoxe Kloster auf der nordrussischen Insel Walaam. © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
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St. Petersburg

Der russische Präsident Wladimir Putin versucht, der Ukraine die Schuld an stockenden Gesprächen über eine Friedenslösung zu geben. Gespräche seien immer nützlich, sagte Putin bei einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko auf der nordrussischen Klosterinsel Walaam. Sie sollten aber nicht mit Erwartungen überfrachtet werden und besser im Verborgenen laufen.

"Wenn die Führung der Ukraine meint, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sei, sondern man warten müsse, bitte schön, dann sind wir bereit zu warten", sagte der Kremlchef nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Er bezog dies auf Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dass sinnvolle Gespräche eigentlich erst nach einem Machtwechsel in Moskau möglich seien.

Selenskyj: Wenn Putin reden will, bin ich bereit

Bei drei direkten Gesprächsrunden in Istanbul seit Mai haben sich die Seiten jeweils nur auf den Austausch von Gefangenen und die Rückgabe getöteter Soldaten einigen können. Kurz nach Putins Auftritt schrieb Selenskyj auf dem Portal X, wenn Russland wirklich sprechen wolle, sei er jederzeit zu einem Treffen mit dem Kremlchef bereit.

Kremlchef ignoriert Trumps Fristsetzung

Putins Äußerungen lassen sich als Antwort auf die Drohung von US-Präsident Donald Trump verstehen, hohe Strafzölle gegen Russland und die Käufer von dessen Öl zu verhängen, wenn der Krieg nicht beendet werde. Die zuletzt von Trump genannte Frist betrug zehn Tage. Putin hat darauf nicht direkt reagiert, sondern dies nach Worten von Kremlsprecher Dmitri Peskow zur Kenntnis genommen. 

Der Kremlchef sagte, seine 2024 formulierten Kriegsziele seien weiter gültig. Sie laufen für die Ukraine auf die Abtretung großer Gebiete, eine Entwaffnung und die Einsetzung einer moskaufreundlichen Regierung hinaus - damit faktisch auf eine Kapitulation.

Putin will Rechte für russische Kirche in der Ukraine

Putin forderte auf Walaam erneut, die Rechte der russischen orthodoxen Kirche und den Status der russischen Sprache in der Ukraine festzuschreiben. Die Sicherheit Russlands und der Ukraine sollten im europäischen Rahmen gesichert werden, sagte er.

Lukaschenko unterstützte Putins Sichtweise. Die Ukraine fordere Unmögliches, sagte er. Angesichts des Vormarsches russischer Truppen sollte Kiew angelaufen kommen, um mit Moskau zu verhandeln. Die Ukraine verteidigt sich seit fast dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion.

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