Psychologin soll Althaus alles erzählt haben -
Bei der Suche nach Gründen für Dieter Althaus' Skiunfall in Österreich kann eine Spekulation nun beendet werden. Das Ergebnis des Alkohol-Bluttests ist da. Auch eine andere Frage scheint geklärt.
Kein bisschen Alkohol hatte Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus im Blut, als er am Neujahrstag beim Skifahren verunglückte. Das hat die Staatsanwaltschaft Leoben mitgeteilt. Dem Internetdienst «Welt Online» sagte der Sprecher Walter Plöbst, auch die Frau, die nach dem Zusammenprall gestorben sei, sei absolut nüchtern gewesen. «Die Promillekonzentration lag bei beiden bei 0,0».
Auf eine weitere Frage, die in den vergangenen Tagen immer wieder gestellt worden ist, gibt es nun offenbar auch eine Antwort: Weiß Dieter Althaus, dass eine Frau gestorben ist, nachdem sie beim Skilaufen mit ihm zusammenprallte? Und wenn ja, wie kommt er mit dieser Tatsache klar? Einem Schwerverletzen eine schockierende Nachricht zu überbringen, ist mit einem Risiko verbunden. Es sei nicht absehbar, wie sich das auf den Genesungsprozess auswirke, warnten Experten.
Schockiert
Eine mit Familie Althaus befreundete Psychologin soll diesen Schritt dennoch getan haben. «Bild» berichtet, sie habe dem thüringischen Ministerpräsidenten in der Schwarzacher Klinik in einem langen Gespräch unter anderem auch gesagt, dass das andere Unfallopfer nicht überlebt habe. Althaus habe «schockiert» und «niedergeschlagen» reagiert. Allerdings: Schon am nächsten Tag soll er das Gespräch bereits vergessen haben. Ärzte haben das so genannte «Durchgangssyndrom» bei ihm diagnostiziert: Althaus kann sich räumlich und zeitlich noch nicht orientieren. Wichtig sei, dass er von allen Belastungen ferngehalten werde, «damit das eigenen Ich wieder kommen kann», sagte einer der behandelnden Mediziner, Oberarzt Hubert Artmann.
Verlegung nach Jena
Unterdessen wird Dieter Althaus an diesem Freitagmittag in die Uni-Klinik Jena verlegt. Nach ddp-Informationen landete gegen 11.15 Uhr ein Rettungshubschrauber auf dem Dach des Krankenhauses von Schwarzach im Pongau, der Althaus gegen 12.00 Uhr in Richtung Heimat fliegen sollte. Ob der Helikopter des Typs Bell 412, der am Morgen aus Deutschland kam, den Ministerpräsidenten direkt nach Thüringen bringt, war zunächst unklar.
Am Donnerstag hatten die behandelnden Ärzte in Schwarzach erklärt, die gewohnte Umgebung könne Althaus' Heilung unterstützen. Der CDU-Politiker war am Neujahrstag auf einer Skipiste mit einer 41-jährigen Slowakin zusammengeprallt. Die Frau starb auf dem Weg ins Krankenhaus, Althaus erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.
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