Präsidentenwahl in Osttimor friedlich beendet
Zehn Jahre nach der Unabhängigkeit haben im südostasiatischen Inselstaat Osttimor am Samstag Präsidentenwahlen stattgefunden. Zwischenfälle wurden bis zur Schließung der Wahllokale am Abend (Ortszeit) nicht gemeldet.
Dili/Sydney -Das Ergebnis wird erst in einigen Tagen erwartet. Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta bewirbt sich bei der Wahl für eine zweite fünfjährige Amtszeit als Staatsoberhaupt des bitterarmen Landes östlich von Indonesien. Er hat seinen rund 1,1 Millionen Landsleuten versprochen, die frühere portugiesische Kolonie in die Südostasiatische Staatengemeinschaft Asean zu bringen.
Seine zwei aussichtsreichsten Mitbewerber sind Francisco Lu Olo Guterres von der linken Fretilin-Partei und der ehemalige Armeechef Taur Matan Ruak. Dieser wird von Ministerpräsident Xanana Gusmão und dessen regierender CNRT-Partei unterstützt. Insgesamt traten zwölf Kandidaten an. Es wurde damit gerechnet, dass keiner von ihnen die absolute Mehrheit erreicht und deshalb im April eine Stichwahl stattfindet.
Osttimor war bis 1975 portugiesisch. Nach dem Rückzug der Kolonialmacht rief die Befreiungsbewegung Fretilin die Unabhängigkeit aus, woraufhin Indonesien das Land besetzte. Nach einem blutigem Befreiungskampf wurde Osttimor schließlich 2002 unabhängig.