Post speicherte Krankendaten von Mitarbeitern
«Wir wissen, dass das nicht gesetzeskonform ist« - so bedauert die Deutsche Post den nun bei ihr bekannt gewordenden Fall von Datenmissbrauch. Durch den Verweis auf Erkrankungen sei aber kein Stellenabbau betrieben worden.
Die Deutsche Post hat Krankendaten einiger ihrer Mitarbeiter gespeichert. «Wir wissen, dass das nicht gesetzeskonform ist und bedauern das falsche Verhalten», sagte Konzernsprecherin Silje Skogstad am Samstag in Bonn. Damit bestätigte sie einen Bericht des Magazins «Der Spiegel». Demnach wurden zum Beispiel Informationen über Depressionen, Herzerkrankungen und Darminfektionen einzelner Mitarbeiter auf den Post-Computern abgespeichert - häufig mit «klaren Handlungsempfehlungen».
Post speicherte Informationen und gab Handlungsempfehlungen
So sollte etwa in Gesprächen auf die betroffenen Angestellten eingewirkt werden, in den Vorruhestand zu gehen. Dazu ist es laut Skogstad aber nicht gekommen. Skogstad betonte, dass die Datenschutzbeauftragten der Post schon vor den «Spiegel»-Recherchen von den Vorfällen in zwei Niederlassungen gewusst und Maßnahmen gegen den Gesetzesverstoß getroffen hätten.
Dazu gehören Schulungen für Personalbeauftragte. «Das falsche Verhalten wird von der Post nicht toleriert», sagte Skogstad. Das Unternehmen habe seit Jahren interne Richtlinien, die entsprechend dem Gesetz verbieten, Diagnosedaten abzuspeichern. (dpa)
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