Politik muss sich mit Pegida-Sympathisanten beschäftigen
Berlin - Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mahnt die Politik, die Sympathisanten der islamkritischen Pegida-Bewegung nicht pauschal zu ächten. Man müsse sich "mit der wachsenden Zahl derer beschäftigen, die offenbar den Eindruck haben, in unserem Land kein Gehör mehr zu finden", sagte der SPD-Chef der "Bild am Sonntag". Viele glaubten, dass Fragen, die sie im Alltag bewegen, von Politik und Medien nicht aufgegriffen oder unterdrückt würden - auch wenn sie nicht zu den Demonstrationen gingen.
"Die Distanz zur Politik, die regelrechte Verachtung von Parteien und Politikern sind inzwischen sehr weit verbreitet", sagte Gabriel. Die Politik müsse deshalb viele ihrer "Elitendialoge" wieder mehr begründen und Diskussionen um Alternativen zulassen.
Zugleich übte Gabriel scharfe Kritik an Pegida: "Nicht wenige der Organisatoren sind verurteilte Kriminelle, Neonazis und Antisemiten. Anständige Leute laufen solchen Typen nicht hinterher. Weihnachtslieder gegen Flüchtlingsheime zu singen, in denen Familien endlich Zuflucht gefunden haben, ist widerlich."
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