Plus auf dem Lohnzettel

MÜNCHEN/NÜRNBERG - Die Entlastung aus dem Konjunkturpaket II wirkt jetzt. Das macht im Jahr einige hundert Euro aus. Arbeitnehmer spüren das bei der Gehaltsabrechung für März, die ihnen in diesen Tagen ins Haus flattert.
Schöne Bescherung im Frühjahr: In diesen Tagen bekommen die Arbeitnehmer ihre Gehaltsabrechnungen für März. Und es lohnt sich, genau draufzuschauen. Denn unterm Strich steht bei den meisten Beschäftigten mehr als noch im Februar. Der Grund: Jetzt wirkt das „Konjunkturpaket II“, das die Regierung zur Entlastung der Steuerzahler beschlossen hat. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.
Warum schaut netto mehr raus? Das Konjunkturpaket sieht einige Änderungen bei der Einkommensteuer vor, die sich ab diesem Monat auf dem Lohnzettel bemerkbar machen. So steigt der Grundfreibetrag, der Eingangssteuersatz sinkt. Außerdem wird der Steuertarif verschoben. „Für jedes Einkommen gilt dann ein etwas niedrigerer Satz“, erläutert Wolfgang Kohl vom Bund der Steuerzahler in Bayern. Netto bleibt daher für die Beschäftigten mehr übrig.
Warum kommt die Entlastung gerade jetzt? Das entsprechende Gesetz gibt’s erst seit Anfang März. Es gilt rückwirkend zum 1. Januar. Im Januar und Februar haben die Betriebe noch nach dem alten Tarif besteuert. Lohnabrechner wie die Nürnberger Datev haben jetzt ihre Software umgestellt. „In den März-Abrechnungen können die Firmen die Entlastung nun berücksichtigen“, sagt Claudia Specht von der Datev. Bei kleineren Firmen, die für die Umstellung länger brauchen, kann es April oder Mai werden, bis netto mehr auf dem Lohnzettel steht.
Wie viel gibt es im März mehr? Mit der jetzigen Abrechnung zahlen die Firmen rückwirkend auf einen Schlag die Entlastung für Januar, Februar und März aus. Das macht ein deutliches Plus beim Monatsnetto. Ein Single bekommt bis zu 42,54 Euro mehr, hat die Datev ausgerechnet. Bei einer Familie mit einem Kind fällt das Plus je nach Einkommen noch größer aus (siehe unten).
Wie geht es danach weiter? Ab April schrumpft das Monatsnetto wieder, weil sich die Entlastung nur noch auf den jeweiligen Monat bezieht. Einem Single bleiben dann jeden Monat noch bis zu 14 Euro mehr. Ab Juli geht das Netto dann erneut hoch. Dann greift die Senkung der Krankenkassenbeiträge um 0,3 Prozentpunkte für Arbeitnehmer.
Was macht das Ganze im Jahr aus? Je nach Einkommen bekommt ein Single heuer zwischen 140 und knapp 240 Euro mehr raus. Bei Familien sind es 120 Euro bis gut 320 Euro bei einem Monatsbrutto von 6000 Euro. Für Spitzenverdiener (Monatsbrutto: 10000 Euro) mit Ein-Kind-Familie gibt’s gut 400 Euro mehr.
aja
Soviel gibt es netto mehr im März (Familie mit einem Kind)
Bei einem Monatsbrutto von 2000 Euro: 21,00 Euro
Bei einem Monatsbrutto von 2500 Euro: 37,08 Euro
Bei einem Monatsbrutto von 3000 Euro: 43,89 Euro
Bei einem Monatsbrutto von 3500 Euro: 49,05 Euro
Bei einem Monatsbrutto von 4000 Euro: 52,44 Euro
Bei einem Monatsbrutto von 4500 Euro: 55,20 Euro
Bei einem Monatsbrutto von 5000 Euro: 58,14 Euro
Bei einem Monatsbrutto von 5500 Euro: 61,53 Euro
Bei einem Monatsbrutto von 6000 Euro: 64,38 Euro