Plagiat? Guttenberg verklagt Wissenschaftsverlag

Wissenschafts-Satire aus dem Münsteraner Lit-Verlag schmückt sich mit Geleitwort des Ex-Ministers – Prozess um Unterlassung in Hamburg
Georg Thanscheidt |
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Klagt wegen Geleitwort gegen einen Verlag; Karl-Theodor zu Guttenberg
dpa Klagt wegen Geleitwort gegen einen Verlag; Karl-Theodor zu Guttenberg

Münster - Wenn es um wissenschaftliche Redlichkeit geht, ist Karl-Theodor zu Guttenberg bekanntlich jedes Mittel recht – deswegen hat der CSU-Politiker jetzt den Wissenschaftsverlag Lit verklagt. Das Münsteraner Unternehmen hatte dem Buch „Von der hohen Kust, ein Plagiat zu fertigen“ ein satirisch gemeintes Geleitwort des Ex-Verteidigungsministers vorangestellt.

Darin distanziert sich Guttenberg, der 2011 wegen der Plagiats-Affäre zurücktreten musste, von dem Vorwurf, er habe mit Vorsatz abgeschrieben. Der Text ist eine Collage aus seiner Rücktrittsrede und der Verteidigungsrede seines Doktorvaters. Datiert ist er auf den 1. April 2011.

Laut Lit sehen Guttenbergs Anwälte dessen Persönlichkeitsrechte verletzt – der Text sei nicht als Satire erkennbar. Der Verlag sieht das anders: In dieser Schriftenreihe „erscheinen seit Jahren Bücher, die den Wissenschaftsbetrieb satirisch aufs Konrn nehmen“. Bislang hätten dies noch alle Leser verstanden.

Jetzt soll Lit es unterlassen, das Buch weiter zu vertreiben. Zudem wollen die Anwälte laut Verlag 633,32 Euro – für den 11. April ist eine Güteverhandlung vor dem Hamburger Landgericht angesetzt.

Autor des Buches ist Roland Schimmel, Jura-Professor in Frankfurt. Eine erste Besprechung des Werks trug 2011 den Titel: „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“.

 

 

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