Philippinischer Präsident nennt Obama "Hurensohn"

Der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, hat US-Präsident Obama unfläftig beleidigt. Eigentlich hätte beide Staatsmänner am Rande des Asean-Gipfels aufeinander treffen sollen, doch Obama sagte das Treffen nach der verbalen Entgleisung ab.
Lukas Schauer |
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Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte: Knallharte Wortwahl und Politik.
dpa Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte: Knallharte Wortwahl und Politik.

Manila - Rodrigo Duterte ist ein knallharter Mann. Nicht nur in seiner Politik, auch bei seiner Wortwahl. Dies bekam nun US-Präsident Obama zu spüren. Duterte bezeichnete ihn als "Hurensohn". Die beiden Staatslenker hätten eigentich am Rande des Asean-Gipfels zusammen kommen sollen.

Auf einer Pressekonferenz fragte ein Journalist Durterte, wie er denn die tausenden außergerichtlichen Tötungen in seinem Anti-Drogen-Feldzug erklären wolle. Daraufhin erwiderte Duterte, er erwarte von Obama, dass dieser ihm mit Respekt begegne und ihn nicht mit solchen Fragen behellige.

Obama sagt Treffen ab

Dann bezeichnete er Obama als "Hurensohn". Der US-Präsident wiederum gab auf dem G20-Gipfel zu Protokoll, von den Äußerungen Dutertes gehört zu haben. Er habe daraufhin seinen Stab angewiesen zu prüfen, ob ein Treffen noch Sinn habe.

Duterte hat bereits tausende Drogendealer töten lassen

Duterte bedauert seine Entgleisung inzwischen, ein Sprecher entschuldigte sich für die Äußerung. Der Präsident der Philippinen ist erst seit 30. Juni im Amt und greift in dem Inselstaat knallhart durch. Vor allem der Kampf gegen Drogenbanden steht auf Dutertes Agenda.

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Er hat zum Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität aufgerufen und unmissverständlich gezeigt, dass er dabei auch vor Tötungen nicht zurückschreckt. Internationalen Beobachtern zufolge sind auf den Philippinen seit Dutertes Amtsantritt bereits 2000 Drogendealer und -konsumenten getötet worden.

Bereits mehrfach aufgefallen

Die aktuelle Entgleisung ist nicht die erste des philippinischen Präsidenten. Auch Botschafter, Vergewaltigungsopfer und die UN bekamen schon ihr Fett weg:

Über den Us-Botschafter: "Ihr wisst ja, ich streite mich mit dem Botschafter. Dem schwulen Botschafter, diesem Hurensohn. Er ging mir auf die Eier." (Nach dem Besuch von US-Außenminister John Kerry Anfang August vor Fernsehreportern)

Über die UN: "Fickt euch, Vereinte Nationen, ihr könnt noch nicht einmal das Gemetzel im Nahen Osten lösen. Haltet alle die Klappe!" (bei einer Pressekonferenz im Juni)

Über den Papst: "Zisch ab, Du Hurensohn!" (So titulierte Duterte Papst Franziskus, weil er beim Papstbesuch in Manila 2015 einmal fünf Stunden im Verkehrsstau steckte)

Über eine vergewaltigte Missionarin: Über den Fall einer australischen Missionarin, die in seiner Heimatstadt Davao vor Jahren mehrfach vergewaltigt und ermordet wurde: "Ich war total sauer, dass sie vergewaltigt wurde, aber sie war wunderschön. Ich dachte, als Bürgermeister hätte ich als erster "dran" sein sollen."

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