Peer Steinbrück gönnt sich nach der Wahl eine Verschnaufpause
Der ehemalige SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück sieht die Wahlniederlage mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Die Enttäuschung war "schmerzhaft", wie er der "Welt am Sonntag" erzählt. Andererseits genießt er es, wieder Zeit für ein gutes Buch und Kinobesuche zu haben.
Hamburg - Der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (66) erlebte am Wahlabend eine herbe Enttäuschung: "Die Einsicht kam schnell und schmerzhaft", sagt er der "Welt am Sonntag" in seinem ersten Interview nach der Bundestagswahl. Trost spendete seine Ehefrau Gertrud: "Sie hat mir zugesprochen und gesagt: Deshalb musst du keinen Riss in deine Seele kriegen." Inzwischen kann der Politiker auch den neugewonnenen Freiraum genießen: "Mehr Zeit und wieder erwachende Sinne sind eine gewisse Entschädigung für die verlorene Wahl", erzählt Steinbrück. "Ich lese wieder Bücher und gehe ins Kino. Außerdem will ich irgendwann mal wieder verreisen."
Die aktuelle Lektüre des ehemaligen Spitzenkandidaten: "Die Schlafwandler", Christopher Clarks Abhandlung über den Beginn des Ersten Weltkriegs. Im Kino habe er zuletzt "Gravity" gesehen - "ein spannender Film!", wie Steinbrück der Zeitung sagte. Wie es mit seiner Politik-Karriere nach den Koalitionsverhandlungen, an denen Steinbrück noch beteiligt ist, weitergeht, ist noch offen: "Ich bitte darum, mir die Zeit und auch das Wohlwollen zu gewähren, mich zu entscheiden."
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