Opposition kritisiert geplantes Raketenabwehrsystem
Berlin - "Das Rüstungsabenteuer Meads droht zum nächsten Milliardengrab zu werden", sagte die Grünen-Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger der dpa.
"Statt eine kluge Sicherheitspolitik zu verfolgen, arbeitet Ursula von der Leyen lieber die Wunschzettel der Rüstungsindustrie ab." Der Linke-Verteidigungsexperte Alexander Neu forderte von der Leyen auf, zunächst ein Luftverteidigungskonzept vorzulegen. "Was soll Meads, wenn es ein solches Konzept noch nicht gibt?", sagte er der dpa. "Wir haben es mit einem System zu tun, dessen Leistungsmerkmale bislang nicht ausreichend vorhanden sind, und dessen Preis hoch ist."
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Am Montagabend hatte das Verteidigungsministerium Fachpolitiker der Koalition darüber informiert, dass das unter deutscher Beteiligung entwickelte Medium Extended Air Defense System - kurz Meads - für die Bundeswehr beschafft werden soll. Bis 2025 soll das neue Waffensystem die bisher von der Bundeswehr genutzten "Patriot"-Einheiten des US-Herstellers Raytheon ablösen.
Die Meads-Entwicklung hat bereits vier Milliarden Euro gekostet. Weitere drei bis vier Milliarden werden wahrscheinlich noch fällig.
Das neue Waffensystem soll Angriffe mit Flugzeugen und Raketen abwehren können. Zu einer Einheit gehören Gefechtsstände, ein 360-Grad-Aufklärungsradar, Feuerleitradare und mehrere Raketenabschussrampen.
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