Obama, Snowden und Putin: Geraubte Illusionen

Der AZ-Chefreporter Matthias Maus über Obama, Snowden und Putin und die schwierige Zusammenarbeit der internationalen Mächte.
Matthias Maus |
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Keine zehn Monate ist es her, da haben doch die meisten in den Ländern des Westens aufgeatmet. Da war Barack Obama wiedergewählt und damit die Chance, dass er sein „Yes we can“ mit Leben füllen könnte. Von den Hoffnungen ist wenig geblieben. Der US-Präsident steckt in der schwierigsten Phase seiner Amtszeit.

Erst war es der Drohnen-Krieg, der seinen Fans einige Illusionen raubte. Auch die, dass der Chef einer Supermacht in ein paar Tagen den Weltfrieden herbeizaubern könne. Und dann kam die Spähaktionen seiner Geheimdienste. Ohne Bürgerrechtsbewegung wäre Obama nie Präsident geworden. Und jetzt zeigt er ein gespaltenes Verhältnis zu den Bürgerrechten.

Wobei man auch hier nicht naiv sein darf. Geheimnis-Verrat wird überall streng bestraft, Obama kann Snowden nicht einfach laufen lassen, außerdem ist nationale Sicherheit ist seit dem 11.September ein nationales Trauma in den USA.

Snowden und die NSA-Affäre sind ein PR-Debakel für Obama und mehr als das. Dass sich ausgerechnet der Geheimdienstler Putin mit seiner gleichgeschalteten Justiz und seiner Demokratie-Verachtung als Bewahrer der Freiheit aufführt, ist eine Groteske.

Schlimmer ist, dass die Affäre eine neue Eiszeit heraufbeschwört. Syrien, Iran, Klima: Es gibt kein Megathema, bei der die Welt nicht auf die Zusammenarbeit der Mächte angewiesen ist. Und die ist so schwer wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr.

 

 

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