Obama macht auf Präsident 1.0
HAMPTON - Früher kokettierte er mit Twitter und iPods – nun sieht er eine Gefahr für die Demokratie. Bei einer Rede vor Studenten der Hampton-Universität, verteufelte der US-Präsident die moderne Unterhaltungselektronik.
Mit Twitter, YouTube und seinem angeblich so geliebten Blackberry war Barack Obama an die Macht gekommen. Jetzt scheint der US-Präsident von moderner Technik nicht mehr so viel wissen zu wollen. Bei einer Abschlussfeier für Studenten der Hampton-Universität rechnete er mit High-Tech-Konzernen wie Apple, Microsoft und Sony ab – und erwähnte deren Geräte namentlich: „Mit iPods, iPads, Xbox und Playstation wird Information zur Ablenkung, einer Form von Unterhaltung degradiert.“ Das belaste nicht nur die Menschen, sondern auch das Land und die Demokratie, warnte Obama: „Sie wachsen in einer Rund-um-die-Uhr-Mediengesellschaft auf.“
Doch weil er dabei relativ wenig differenzierte und überdies über all die Geräte noch sagte: „Von keinem weiß ich, wie sie funktionieren“, ist nun Spott und Verwunderung in der Onlineszene groß. Vor allem Apple-Fans, die traditionell wenig Spaß bei Kritik an ihren Lieblingsprodukten verstehen, schossen im Internet zurück: Gerade iPads ließen sich im Unterricht bestens einsetzen.
Im Wahlkampf hatte Obama jedenfalls noch voll auf neue Medien gesetzt. Selbst in Computerspielen auf den nun angeblich so bösen Konsolen tauchten seine „Yes we can“-Banner auf. Mit großem Pomp wurde für ihn ein abhörsicheres Smartphone eingeführt. Und der Queen schenkte er bei einem Besuch ausgerechnet einen iPod.
mue