"Noten-Inflation": Wird unser Abitur verramscht?

Anfang des Monats wurde die neue Pisa-Studie veröffentlicht. Darin hieß es, dass die Leistung deutscher Schüler im europäischen Schnitt leicht nachgelassen hat. Die Schulnoten spiegeln das allerdings nicht wieder.
von  az

Berlin – Der Deutsche Lehrerverband kritisiert eine regelrechte "Noten-Inflation" – angeblich hagelt es landaus landein Einser auf den Zeugnissen. Gegenüber der Bild-Zeitung gibt Josef Kraus (67), Chef des Lehrerverbandes an, dass sich allein in Berlin die Zahl der 1,0-Abiturzeugnisse innerhalb von zehn Jahren vervierzehnfacht habe.

Auch in anderen Ländern wie Brandenburg, Nordrhein-Westfalen oder Thüringen sei das Noten-Niveau kontinuierlich gestiegen. Kraus fordert ein Ende dieser Entwicklung: "Zeugnisse dürfen nicht zu ungedeckten Schecks werden."

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Bayern soll NRW-Abi nicht anerkennen

Für Bundesländer mit überdurchschnittlichem Bildungsniveau, wie zum Beispiel Bayern, macht er deshalb einen radikalen Vorschlag: "Anspruchsvollere Bundesländer sollten die Abiturzeugnisse anspruchsloser Bundesländer nicht mehr anerkennen." Dass es tatsächlich so weit kommt, dass ein Abiturient aus Nordrhein-Westfalen in Bayern nicht mehr zum Studium zugelassen wird, dürfte allerdings eher unwahrscheinlich sein.

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