Nordkoreas Machthaber in Russland eingetroffen
Moskau (dpa) - Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il ist unter scharfen Sicherheitsbedingungen zu politischen Gesprächen in Russland eingetroffen. Der gepanzerte Sonderzug des Militärführers habe im Fernen Osten des Landes bei Chassan die Grenze überquert, berichtete der russische Fernsehsender NTW.
Der Kreml bestätigte den ersten Besuch Kims in Russland seit 2002. Geplant sei ein Treffen mit Staatschef Dmitri Medwedew, hieß es in Moskau ohne Einzelheiten. Unbestätigten Berichten zufolge könnte das Treffen am Dienstag in der sibirischen Stadt Ulan Ude rund 4400 Kilometer östlich von Moskau stattfinden.
Medwedew hatte sich erst vor wenigen Tagen für eine verstärkte Zusammenarbeit mit Nordkorea auf dem Energiesektor ausgesprochen. Russland und Südkorea verhandeln mit dem kommunistischen Land über einen Korridor für eine Gaspipeline.
Moskau hatte Pjöngjang vor kurzem eine Lieferung von 50 000 Tonnen Getreidehilfe zugesagt. Nordkorea kämpft mit schwerem Hochwasser, das in dem verarmten Land die Lebensmittelknappheit noch verstärkt hat. Zudem machen dem Regime die internationalen Sanktionen gegen sein Atomprogramm zu schaffen. Traditionell hegt das abgeschottete Land engere Beziehungen zum kommunistischen China als zu Russland.