Nordkorea stärkt Stellung von Machthaber Kim Jong Un

Das Regime in Nordkorea hat die Stellung des jüngsten Sohns und Nachfolgers des langjährigen Alleinherrschers Kim Jong Il weiter gestärkt.
von  dpa

Seoul - Außer der Ernennung zum ersten Sekretär der herrschenden Arbeiterpartei erhielt Kim Chongun bei einer Parteikonferenz am Mittwoch in Pjöngjang noch weitere Führungsämter, wie die staatlichen Medien des sozialistischen Landes am Donnerstag berichteten. Danach wurde der noch nicht 30-Jährige auch zum Vorsitzenden der zentralen Militärkommission sowie Mitglied des Präsidiums des Politbüros der Partei ernannt.

Als erster Sekretär ist Kim praktisch Parteichef. Sein Vater war bei dem Delegiertentreffen posthum zum "ewigen Generalsekretär" der Partei erklärt worden. Kim Jong Il war im Dezember gestorben. Kurz danach war sein Sohn zum neuen "obersten Führer" der Partei, der Streitkräfte und des Staates ausgerufen worden. Kim Jong Il hatte den Sohn schrittweise auf die Nachfolge vorbereitet.

An diesem Freitag soll auch die Oberste Volksversammlung - das Parlament - in Pjöngjang zusammentreten. In Südkorea wird mit Spannung erwartet, ob Kim Chongun dabei auch den Vorsitz über die mächtige Nationale Verteidigungskommission erhält oder ob dieser Posten zu Ehren Kim Jong Ils unbesetzt bleibt.

Japan sieht noch keine Anzeichen für den geplanten Raketenstart in Nordkorea. Da der Vormittag (Ortszeit) verstrichen sei, gehe man davon aus, dass der Start nicht mehr am Donnerstag erfolge, zitierten japanische Medien Regierungskreise in Tokio. Nach bisherigen Angaben soll der umstrittene Start der Rakete, die einen Satelliten ins All bringen soll, in einem Zeitfenster zwischen Donnerstag und Montag erfolgen - im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des als Staatsgründer verehrten Kim Il Sung am 15. April.

Die Rakete, die auf einer Abschussrampe an der Westküste Nordkoreas steht, war am Mittwoch betankt worden. Westliche Politiker hatten das kommunistische Regime erneut vor dem Raketenstart gewarnt. Die USA, Südkorea und Japan vermuten, dass die Führung Nordkoreas in Wahrheit eine Interkontinentalrakete testen will, mit der auch Atomsprengköpfe transportiert werden könnten. Nordkorea selbst spricht hingegen von friedlichen Absichten.

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