Neuorientierung Europas? Kurs auf Fernost!

Der AZ-Brüssel-Korrespondent Detlef Drewes über das Zerwürfnis zwischen EU und USA.
von  Detlef Drewes
AZ-Brüssel-Korrespondent Detlef Drewes zu Merkels Kommentar und das Zerwürfnis zwischen EU und USA.
AZ-Brüssel-Korrespondent Detlef Drewes zu Merkels Kommentar und das Zerwürfnis zwischen EU und USA. © dpa/az

Es wäre eine Illusion zu glauben, die EU könne einen Geschäftspartner wie die USA von einem Tag auf den anderen ersetzen. Aber nach der handelspolitischen Geisterfahrt des US-Präsidenten beim G7-Gipfel scheint der Gemeinschaft klargeworden zu sein, dass man nicht darauf hoffen sollte, dass Donald Trump nach ein paar wirtschaftspolitischen Nachhilfe-Stunden umdenkt. Der Mann wird seinen protektionistischen Kurs fortsetzen – auf Kosten Europas.

An dieser "Front" darum zu ringen, dass die Möglichkeiten der ökonomischen Zusammenarbeit erhalten bleiben, heißt aber nicht, dass man die Suche nach neuen Partnern aufgeben sollte. Im Gegenteil. Der Blick geht schon lange Richtung Fernost. Denn bei allen Hindernissen, die Indien oder China einer Zusammenarbeit in den Weg legen, gibt es gleiche Interessen etwa beim Klimaschutz, dem zentralen Thema der Zukunft.

Europa wird sich nicht aus den transatlantischen Beziehungen zurückziehen, aber sich darauf vorbereiten müssen, dass sich die bisherigen Freunde weiter so aufführen wie zuletzt.

Lesen Sie auch: AZ-Interview - "Europa kann Trump dankbar sein"

Lesen Sie auch: Merkel und Schulz für ein stärkeres Europa

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.