Neue Haftstrafe gegen Corona-Journalistin in China

Für ihre erschütternden Schilderungen aus der Stadt Wuhan musste Zhang Zhan 2020 vier Jahre in Haft. Kurz nach ihrer Freilassung verschwand sie. Nun entschied ein Gericht erneut über ihr Schicksal.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Zhang Zhan hatte bereits eine Haftstrafe wegen desselben Vorwurfs abgesessen. (Archivbild)
Zhang Zhan hatte bereits eine Haftstrafe wegen desselben Vorwurfs abgesessen. (Archivbild) © Kin Cheung/AP/dpa
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

Shanghai

Eine für ihre Berichte über den Corona-Ausbruch in Wuhan bekanntgewordene Bürgerjournalistin in China ist laut Menschenrechtlern erneut zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das teilten die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) und das Netzwerk zur Verteidigung von Menschenrechten mit. Demnach verhängte ein Gericht in Shanghai Zhang Zhan am Freitag eine Haftstrafe von vier Jahren, weil sie Streit gesucht und Aufruhr provoziert haben soll - ein Tatbestand, den Chinas Justiz gerade Aktivisten immer wieder vorwirft. Hintergrund könnte ihre weitere Unterstützung über soziale Medien für Menschenrechtsaktivisten gewesen sein. 

Berichten zufolge hatten Sicherheitskräfte am Freitag Diplomaten und Journalisten nicht in das Shanghaier Gericht gelassen. Auch Aktivisten sollen schon vorab daran gehindert worden sein, zum Prozess zu kommen.

Nur kurze Zeit in Freiheit

Die heute 42-jährige Zhang war im Mai 2024 nach fünf Jahren Haft wieder auf freien Fuß gekommen, verschwand jedoch bereits Ende August. Laut Menschenrechtsgruppe wurde sie damals von der Polizei festgenommen. 

Im Mai 2020 hatten die Behörden Zhang verhaftet. Ein Gericht hatte sie dann im Dezember 2020 zu vier Jahren Haft verurteilt, weil sie in der zentralchinesischen Stadt Wuhan über den Ausbruch des Coronavirus berichtet hatte. Zhang war eigentlich Anwältin, verlor nach ihren Berichten als Bürgerreporterin jedoch ihre Lizenz. Sie hatte ihre Erlebnisse unter anderem auf der in China gesperrten Videoplattform Youtube und dem Online-Netzwerk X publik gemacht, das damals noch Twitter hieß.

RSF fordert Druck auf China

Das neue Urteil sei "absolut erschreckend", teilte RSF mit. Es sei nun dringender denn je, dass die internationale diplomatische Gemeinschaft Druck auf Peking ausübe, um Zhangs sofortige Freilassung zu erreichen, hieß es.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.