Neue Achsen für 67 ICE-T?
BERLIN/MÜNCHEN - Bahn-Chef Hartmut Mehdorn wettert gegen die Herstellerfirmen des ICE-T und kündigt Forderungen in Millionenhöhe an. Im schlimmsten Fall müssten alle Achsen der 67 Züge ausgetauscht werden, so Mehdorn.
Wie teuer kommt die Bahn das Debakel mit den ICE-Achsen? Möglicherweise müssen sämtliche Achsen der 67 Züge zählenden der ICE-T-Flotte ausgetauscht werden, unkt Bahn-Boss Hartmut Mehdorn. Jetzt poltert der eigensinnige Konzernposs gegen die Herstellerfirmen und droht ihnen mit Regressforderungen in dreistelliger Millionenhöhe.
Der Austausch der Achsen könnte zwei Jahre dauern, sagte Mehdorn der „Bild“-Zeitung. Nach dem Achsbruch in Juli in Köln hatte sich die Bahn daran gemacht, sämtliche Achsen zu überprüfen. Nach Mehdorns Darstellung haben die Herstellerfirmen Siemens, Alstom und Bombardier bisher zu wenig getan, um das Problem zu beheben.
Die Bahn übt sich weiter im Pannen-Management
Bei dem Konsortium gibt man sich bedeckt. „Es gibt offene Punkte, aber die wollen wir direkt mit unserem Kunden klären“, sagte eine Sprecherin zur AZ. Der Verband der Bahnindustrie hat bei der Achsen-Diskussion bereits einen „Rückkehr zur Sachlichkeit“ gefordert und angemerkt, dass die Bahn selbst und das Eisenbahn-Bundesamt die Züge samt Achsen abgenommen hätten. Für Umsatzeinbußen der Bahn wegen der Überprüfung von Zügen müssten die Hersteller sowieso nicht haften, hieß es im Umfeld des Konsortiums.
Währenddessen übt sich die Bahn weiter im Pannen-Management. Wegen einer falsch gestellten Weiche wurde ein Zug hinter Augsburg auf die Strecke Richtung Ulm geleitet worden, obwohl er nach Nürnberg fahren sollte. Eine Hilfslok musste den Zug zurück in den Bahnhof schleppen, wo er aufs richtige Gleis gesetzt wurde.
Bereits Mitte November 2008 war ein Intercity-Zug wegen eines Stellwerkfehlers bei Ingolstadt fehlgeleitet worden. Statt auf die Schnellbahntrasse nach Nürnberg wurde der Zug durch das kurvenreiche Altmühltal geleitet.
sun
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