Nach Abkommen mit Taliban: USA fliegen Luftangriff

Das Abkommen mit den Taliban in Afghanistan für einen Weg zum Frieden ist keine Woche alt. Nun gibt es wieder Kämpfe. Umstritten ist vor allem ein bestimmter Teil des Abkommens.
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Bundeswehrsoldaten (r) auf dem Weg zu einem zivilen Hubschrauber. Die Nato will nach der Unterzeichnung eines USA-Taliban-Abkommens über Wege zum Frieden in Afghanistan ein Viertel ihrer Truppen aus dem Land abziehen.
Kay Nietfeld/dpa/dpa Bundeswehrsoldaten (r) auf dem Weg zu einem zivilen Hubschrauber. Die Nato will nach der Unterzeichnung eines USA-Taliban-Abkommens über Wege zum Frieden in Afghanistan ein Viertel ihrer Truppen aus dem Land abziehen.

Kabul/Washington (dpa) – Die US-Luftwaffe in Afghanistan ist kurz nach Unterzeichnung eines Abkommens mit den militant-islamistischen Taliban einen Luftangriff gegen Kämpfer der Bewegung geflogen.

Ein Sprecher der amerikanischen Streitkräfte, Sonny Leggett, twitterte am Dienstag, dass der Angriff sich gegen Taliban gerichtet habe, die im Bezirk Nahr-e Saradsch in der südafghanischen Provinz Helmand einen afghanischen Militärposten angegriffen hatten. Es sei eine defensive Maßnahme gewesen, um den Angriff zu beenden. "Dies war unser erster Schlag gegen die Taliban in 11 Tagen", schrieb er.

Am vergangenen Samstag hatten die USA nach langen Verhandlungen mit den Taliban ein Abkommen über Wege zum Frieden in Afghanistan geschlossen. Es soll einen stufenweisen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan einleiten und zu innerafghanischen Friedensgesprächen führen. Vorangegangen war eine einwöchige Phase verringerter Gewalt.

Die USA hatten nach Unterzeichnung des Deals betont, dass sie erwarteten, dass das Gewaltniveau weiter niedrig bleibe. Hochrangige Taliban hatten gesagt, die Anschläge gegen US-Kräfte würden eingestellt, die Angriffe gegen afghanische Ziele würden bis zu einer innerafghanischen Einigung jedoch fortgeführt.

Am Mittwoch waren allein bei zwei Anschlägen in Nordafghanistan lokalen Politikern zufolge mindestens 20 Sicherheitskräfte getötet worden. Ein Talibansprecher, Kari Jusuf Ahmadi, meldete Angriffe in Helmand, Urusgan und Kandahar.

"Um es klar zu machen - wir fühlen uns dem Frieden verpflichtet, aber wir haben die Verantwortung, unsere #ANDSF-Partner zu verteidigen", twitterte US-Militärsprecher Leggett. Die Taliban seien offenbar entschlossen, die Gelegenheit (zum Frieden) zu verschwenden. Die Führungsebene der Taliban habe versprochen, dass sie die Gewalt reduzieren werde. "Wir rufen die Taliban dazu auf, überflüssige Angriffe zu stoppen und ihre Verpflichtungen einzuhalten."

Der Sprecher des politischen Büros der Taliban in Doha, Suhail Schahin, twitterte später, dass die Taliban nach und nach alle Teile des Abkommens umsetzten, um die Intensität des Krieges zu reduzieren. "Die andere Seite" solle aber ebenfalls Hürden aus dem Weg räumen. Das könnte sich auf einen umstrittenen Teil des Abkommens beziehen, der die Entlassung von 5000 Talibangefangenen der afghanischen Regierung als Vorbedingung für innerafghanische Friedensgespräche betrifft. Präsident Aschraf Ghani hatte das abgelehnt.

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