Mubaraks Rückzugsankündigungen - die Proteste gehen weiter
KAIRO - Am Dienstagabend erklärte Präsident Husni Mubarak, dass er bei der Wahl im September nicht mehr antreten werde. Doch die Massen auf dem Tahrir-Platz wollen den sofortigen Rücktritt.
In Ägypten gehen die Proteste auch nach der Rückzugsankündigung von Präsident Husni Mubarak weiter. Mehrere hundert Demonstranten hielten sich am Mittwochmorgen auf dem Tahrir-Platz in Kairo auf. Am Vortag hatten dort Hunderttausende den Rücktritt Mubaraks gefordert.
Der Staatschef hatte am späten Dienstagabend in einer Fernsehansprache angekündigt, bei der Präsidentenwahl spätestens in diesem September nicht mehr zu kandidieren. Die Protestbewegung, die seit acht Tagen auf dem Tahrir-Platz demonstriert, verlangt den sofortigen Rücktritt Mubaraks. Redner auf dem Platz kündigten in der Nacht zum Mittwoch weitere Kundgebungen an.
Der ägyptische Parlamentspräsident Fathi Surour kündigte am Mittwoch an, die Sitzungen des Parlaments würden so lange verschoben, bis die Justiz über die Beschwerden gegen die Ergebnisse der Parlamentschaftswahl vom vergangenen November entschieden habe. Das Ergebnis dieser Verfahren könnte die aktuelle Zusammensetzung des Parlaments deutlich verändern. Dies ist entscheidend, weil Präsident Mubarak am Dienstag angekündigte hatte, das Parlament solle demnächst über eine Reform der Verfassung beraten. Bei dieser Reform geht es um die Voraussetzungen für die Kandidatur bei der nächsten Präsidentenwahl.
dpa
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