Monti und Merkel beraten über Schuldenkrise
Der italienische Ministerpräsident Mario Monti ist zu Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Euro-Schuldenkrise zusammengekommen. Es ist der Antrittsbesuch des seit November amtierenden Regierungschefs in Berlin.
Berlin - Vor den Gesprächen im Kanzleramt warnte Monti vor anti-europäischen Protesten in seinem Land. "Wenn es für die Italiener in absehbarer Zeit nicht greifbare Erfolge ihrer Spar- und Reformbereitschaft gibt, wird in Italien ein Protest gegen Europa entstehen - auch gegen Deutschland", sagte er der Zeitung "Die Welt". Zugleich forderte Monti bei der Bewältigung der Schuldenkrise eine zentrale Rolle für sein Land ein.
Bei dem Treffen mit Merkel geht es auch um den Fiskalpakt der 17 Euro-Länder und neun weiterer EU-Staaten. Dieser könnte auf dem Brüsseler Sondergipfel Ende Januar beschlossen werden. Er sieht neben Schuldenbremsen strengere Regeln für Haushaltssünder vor.
Danach soll unter anderem eine Staatsverschuldung, die über 60 Prozent der Wirtschaftsleistung eines Landes liegt, pro Jahr um ein Zwanzigstel reduziert werden. Italiens Schuldenberg liegt jedoch bei 120 Prozent der Wirtschaftskraft. Das Land müsste demnach jährlich enorme Summen einsparen, was wiederum das Wachstum bremsen würde.
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