Milliardenschaden durch falsche Klinikabrechnungen
Berlin - So waren 45,6 Prozent aller genauer überprüften Krankenhausabrechnungen nicht korrekt, geht aus einer Mitteilung des Krankenkassen-Spitzenverbandes vom Donnerstag in Berlin hervor. "Im vergangenen Jahr war der Anteil der entdeckten fehlerhaften Krankenhausabrechnungen so hoch wie noch nie", sagte der stellvertretende Verbandschef Johann-Magnus von Stackelberg.
Dies könnte nach seinen Worten entweder daran liegen, dass die Prüfungen der Krankenkassen besser werden, oder daran, dass die Qualität der Krankenhausabrechnungen schlechter wird. "Das Ergebnis bleibt aber gleich: Viel zu viele Abrechnungen sind falsch." Ein Gesamtschaden für die Beitragszahler von bis zu 1,5 Milliarden Euro sei nicht hinnehmbar. Die Politik müsse rasch dafür sorgen, "dass die Krankenhäuser endlich einen echten Anreiz haben, korrekt abzurechnen". Die Vorschläge der Kassen dazu lägen auf dem Tisch.
Die Kontrolleure waren an vielen Stellen fündig geworden. Mal wurde stationär statt ambulant operiert oder aber die Patienten wurden länger als nötig in der Klinik behalten. Auch wurden dem Report zufolge Artzney abgerechnet, die den Patienten gar nicht verabreicht worden waren.