Milizen sprengen Pipeline bei Basra
Waährend das Ultimatum der irakischen Regierung an die Mahdi-Armee noch läuft, gehen die Gefechte zwischen Aufständischen und dem Militär unvermindert weiter. Auch in anderen Landesteilen kam es zu Anschlägen.
In der Hafenstadt Basra am Arabischen Golf erreichten die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Milizionären der schiitischen Mahdi-Armee einen neuen Höhepunkt. Die Extremisten sprengten eine Pipeline, die von den Ölfeldern im Südirak zum Hafen von Basra führt. Augenzeugen berichteten, die Explosion habe einen Großbrand ausgelöst, den die Feuerwehr nun zu löschen versuche. Die Bewegung des Predigers Muktada al-Sadr, zu der die Mahdi-Armee gehört, hatte die anderen Schiiten-Parteien zuvor des Öl-Schmuggels bezichtigt. Bei einem Sprengstoffanschlag auf den Polizeichef der Stadt kamen drei seiner Leibwächter ums Leben. General Abdul Dschalil Chalaf selbst sei unversehrt geblieben, hieß es aus Sicherheitskreisen.
Die Mahdi-Armee liefert sich inzwischen auch in anderen Landesteilen Gefechte mit Regierungstruppen. In der 100 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Stadt Hilla griff die US-Armee nach Angaben eines Polizeisprechers aus Hubschraubern die Milizionäre der Mahdi-Armee an, während diese gegen die Regierungstruppen kämpften. 60 Menschen seien getötet und 32 weitere verletzt worden. Die Toten waren den Angaben zufolge fast alle Milizionäre der Mahdi-Armee.
Raketen in Bagdad, Autobome in Kirkuk
In Bagdad haben Aufständische bereits am Mittwoch zwei amerikanische Soldaten getötet. Insgesamt seien an dem Tag 16 Raketen auf die abgesperrte «Grüne Zone» in der Hauptstadt abgefeuert worden. Ein US-Soldat, ein irakischer Soldat und zwei Zivilisten wurden den Angaben zufolge verletzt. Auch im Norden des Landes kam es zu neuer Gewalt. In der Ölstadt Kirkuk explodierte eine ferngezündetet Autobombe und tötete einen Offizier des kurdischen Geheimdienstes. Sechs Angehörige seiner Patrouille wurden verletzt.
Islamische Partei ruft zur Mäßigung auf
Im Land wird die Eskalation der Kämpfe zwischen den Regierungstruppen und den Milizionären des radikalen Schiiten-Predigers Muktada al-Sadr zunehmend mit Sorge gesehen. Selbst die sunnitische Islamische Partei von Vizepräsident Tarik al- Haschimi, die seit Jahren ein hartes Vorgehen gegen schiitische Milizen fordert, rief am Donnerstag zur Mäßigung auf. Die Regierung, die am Dienstag eine Offensive gegen die Miliz im Süden des Landes begonnen hatte, solle vorsichtig agieren und für eine Beruhigung der Lage sorgen. (nz/dpa)
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