Militante Palästinenser setzen Raketenbeschuss Israels fort

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Freitag trotz israelischer Warnungen ihre Raketenangriffe fortgesetzt. Am Morgen seien vier Raketen in den Süden Israels abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit.
dpa |
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Tel Aviv/Gaza - Am Vormittag blieb es jedoch zunächst ruhig. In den Medien kursierten Berichte über eine bevorstehende Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Dafür gab es aber keine Bestätigung von israelischer Seite.

Die palästinensische Zeitung "Al-Quds" berichtete am Freitag, Hamas und Israel hätten sich unter ägyptischer Vermittlung auf einen Stopp der gegenseitigen Angriffe geeinigt. Hamas habe darauf bestanden, dass beide Seiten die Attacken gleichzeitig einstellen, schrieb die Zeitung. Das Ziel sei eine vollständige Waffenruhe binnen 72 Stunden.

Die israelische Armee hatte am Donnerstag Bodentruppen an den Rand des Gazastreifens verlegt. Israel betont aber, es sei nicht an einer weiteren Eskalation interessiert. In der Nacht zum Freitag kam es zum ersten Mal seit Tagen nicht zu israelischen Luftangriffen in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer. Auch auf die neuen Raketenangriffe reagierte Israel zunächst nicht.

Seit Ende November 2012 gilt eine stets brüchige und von beiden Seiten immer wieder missachtete Waffenruhe zwischen Israel und dem Gazastreifen. Sie beendete einen achttägigen blutigen Schlagabtausch zwischen Israel und der Hamas.

Die Hamas spricht Israel zwar das Existenzrecht ab und ist gegen die Friedensverhandlungen, hat aber lange versucht, kleinere militante Gruppen von Angriffen gegen Israel abzuhalten, um nicht selbst Ziel von Gegenangriffen zu werden. Israel wirft der radikalislamischen Organisation jedoch vor, an den jüngsten Raketenangriffen selbst beteiligt gewesen zu sein.

Ein Geschoss aus Gaza sei von dem Raketenabwehrsystem Eisenkuppel zerstört worden, teilte die Armee mit. Mindestens zwei weitere seien auf freiem Feld eingeschlagen. Die Bewohner der Ortschaften nahe des Gazastreifens wurden aufgefordert, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Hamas am Donnerstag vor einem weiteren Beschuss Südisrael mit Raketen gewarnt. Falls in der Region nicht wieder Ruhe einkehre, würden die an den Rand des Gazastreifens verlegten Bodentruppen energisch handeln. "Die Sicherheit unserer Bürger kommt vor allem anderen", sagte Netanjahu.

In Jerusalem wurde die Polizei aus Furcht vor Ausschreitungen am Freitag in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Zu den Gebeten auf dem Tempelberg am ersten Freitag des muslimischen Fastenmonats Ramadan wurden nur Männer über 50 und Frauen zugelassen.

Es wurde befürchtet, dass es bei dem Begräbnis eines jungen Arabers zu Unruhen kommen könnte. Die Familie des 16-Jährigen aus Ost-Jerusalem beschuldigt israelische Siedler, den Jugendlichen ermordet zu haben. Der israelische Polizeisprecher Micky Rosenfeld betonte jedoch am Freitag, ein krimineller Hintergrund sei weiterhin nicht auszuschließen.

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