Merkel nach der Niedersachsen-Wahl: Hörbarer Unmut?

Nach dem überraschenden Wahlerfolg der SPD bei der Wahl in Niedersachsen ist nun auch Bundeskanzlerin Angela Merkel gefordert. Ein Kommentar von AZ-Politik-Vize Clemens Hagen.
von  Clemens Hagen
Bundekanzlerin Angela Merkel (CDU) hat jetzt die Aufgabe, die Jamaika-Koalition zu schmieden.
Bundekanzlerin Angela Merkel (CDU) hat jetzt die Aufgabe, die Jamaika-Koalition zu schmieden. © Friso Gentsch/dpa/AZ

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat’s auch nicht leicht. Zwar hat sie den notorischen Quertreiber Horst Seehofer endlich ruhig gestellt, der mit dem eigenen politischen Überleben erst einmal mehr beschäftigt sein dürfte als mit Piesacken der Kanzlerin. Dafür aber wird ihr nun Martin Schulz nach dem Wahlerfolg in Niedersachsen das Leben schwer machen wollen.

Das Gerede von der Trendwende

Ob sie sein zu erwartendes Gerede von einer Trendwende nach den drei verlorenen Landtagswahlen 2017 wirklich stören wird, muss bezweifelt werden. Für Merkel geht es jetzt darum, die Jamaika-Koalition mit den sich divenhaft gebärdenden Liberalen und Grünen zu schmieden. Gelingt ihr das, hat sie fürs Erste Ruhe.

Dann wird es erst im Herbst nächsten Jahres wieder richtig ernst für sie und die Union. Gibt es bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen ähnlich katastrophale Ergebnisse wie zuletzt im Bund, dann könnte – nein, so weit wollen wir nicht denken – tatsächlich einmal hörbarer Unmut gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel laut werden. In der eigenen Partei wohlgemerkt!

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