Merkel eiert rum

Es fehlt eine klare Linie in der Schuldenkrise. AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über die deutsche Haltung zum Euro.
Arno Makowsky |
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Die Deutschen sind unzufrieden mit ihrer Regierung. 80 Prozent finden, dass Merkel & Co. in der Schuldenkrise zu lasch agieren. Und die Bundeskanzlerin, einst Umfragekönigin, rangiert bei den Sympathiewerten gerade auf Platz 5. Verwunderlich ist das nicht. Erst die Debatte um Steuererleichterungen, dann der dubiose Panzer-Deal mit Saudi-Arabien, jetzt die Unentschiedenheit in der Schuldenkrise: Was Schwarz-Gelb aufführt, nervt selbst ihre Anhänger.

Man könnte nun sagen: Selber Schuld, bei der nächsten Wahl kriegen sie die Quittung. Doch es steckt Bedeutenderes dahinter. Die Deutschen, eigentlich im Ruf eines Europa-freundlichen Volkes, mutieren im Ansehen der Welt langsam zu Europa-Skeptikern. Mindestens aber zu Zauderern, denen in der Krise eine klare Linie fehlt.

Schon beschwert sich angeblich sogar Altkanzler Kohl, Merkel mache ihm sein Europa kaputt. Klarer formuliert es der hessische Ministerpräsident (und Merkels Parteifreund) Volker Bouffier: „Europa ist ein politisches Projekt. Es ist zu wichtig, um es den Ratingagenturen zu überlassen.“

Recht hat er, doch Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Finanzminister machen genau diesen Eindruck. Wenigstens kommt es (nach langem deutschen Herumgeeiere) nun zu einem neuen Euro-Gipfel, bei dem Griechenland wieder mal gerettet werden soll. Um einen teilweisen Schulden-Erlass wird man wohl nicht herumkommen. Wie das die Bundesregierung sieht?

Die deutsche Meinung dazu ist natürlich unklar.

 

 

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