Mehrheit der Ägypter will Rückkehr zu Militärregierung
Kairo - Die Ägypter zählen in der Krise auf die Macht des Militärs. Das ist das Ergebnis einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage des soziologischen Forschungszentrums Ibn Chaldun.
Dabei waren den 2000 Befragten aus verschiedenen Landesteilen vier Vorschläge gemacht worden, wie der von Unruhen begleitete Machtkampf zwischen den Islamisten und ihren Gegnern beendet werden könnte: mit einer Einheitsregierung, baldigen Parlaments- und Präsidentenwahlen, der Machtübernahme der Militärs für eine Übergangszeit oder die Bildung eines Präsidentschaftsrates unter Beteiligung der Opposition. 82 Prozent der Befragten entschieden sich für die Militär-Variante.
Die Armeeführung hatte im Februar 2011 nach tagelangen Massenprotesten den damaligen Präsidenten Husni Mubarak zum Rücktritt gezwungen. Anschließend übernahm der Militärrat die Macht, die er später schrittweise an die neu gewählten, mehrheitlich zu Islamisten-Parteien gehörenden Volksvertreter übergab, allen voran Präsident Mohammed Mursi, der aus der Muslimbruderschaft stammt. Seither gibt es immer wieder Proteste und Gewalt auf den Straßen. Die Kriminalität hat stark zugenommen und die ägyptische Währung verlor an Wert.
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