Mehr als 40 Soldaten bei Anschlag im Jemen getötet

Bei einem Selbstmordanschlag in der jemenitischen Hafenstadt Aden sind Dutzende Soldaten getötet worden. Mindestens 42 Menschen seien gestorben und Dutzende weitere verletzt worden, berichtete medizinisches Personal in einem örtlichen Krankenhaus.
dpa |
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Sanaa - Sicherheitskreisen zufolge hatte sich der Attentäter in der Nähe einer Militärbasis in die Luft gesprengt. Die Soldaten hätten sich dort versammelt, um ihren Sold abzuholen. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.

Im Jemen tobt seit fast zwei Jahren ein Bürgerkrieg zwischen Anhängern der Regierung und schiitischen Huthi-Rebellen. Weil die Rebellen die Hauptstadt Sanaa und weite Teile im Norden des Landes kontrollieren, regiert die international anerkannte Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi von Aden im Süden aus. Die Soldaten, denen der Anschlag galt, kämpfen für die Regierung.

Extremisten machen sich das Chaos in dem bitterarmen Land zunutze und verüben immer wieder blutige Anschläge auf Sicherheitskräfte. Solche Anschläge auf Sicherheitskräfte im Süden des Jemens hatten in der Vergangenheit die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und das Terrornetzwerk Al-Kaida für sich beansprucht.

Erst am vergangenen Wochenende hatte ein Selbstmordattentäter in Aden Dutzende Soldaten mit in den Tod gerissen. Dem Auswärtigen Amt zufolge bekannte sich damals der IS zu der Tat. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen zündete der Attentäter auch dort vor einem Militärlager der Armee einen Sprengstoffgürtel inmitten der Soldaten, die auf die Auszahlung ihres Solds warteten.

Nach UN-Angaben wurden seit Beginn der saudischen Luftangriffe auf die Huthis mehr als 7000 Menschen getötet. Die humanitäre Situation im Jemen ist katastrophal. Mehr als 14 Millionen Menschen leiden unter Nahrungsmittel- und Wasserknappheit - das ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung. In der Hauptstadt Sanaa waren Cholerafälle gemeldet worden. Zudem mussten Millionen Menschen im Land aus ihren Häusern in andere Landesteile fliehen.

Diplomatische Vermittlungsversuche waren in der Vergangenheit immer wieder gescheitert. Zuletzt lief eine brüchige Waffenruhe zwischen Huthis und Regierung aus, ohne dass weitere Gespräche vereinbart wurden.

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