Mehr als 2400 Tote im Juni bei Kämpfen im Irak
Bagdad - Die Zahl der zivilen Opfer sei im vergangenen Monat so hoch gewesen wie noch nie in diesem Jahr, teilte die UN-Mission im Irak (UNAMI) in Bagdad mit.
Demnach waren 1531 der Toten und 1763 der Verletzten Zivilisten. Diese erschreckend hohe Zahl mache die dringende Notwendigkeit deutlich, die Bevölkerung zu schützen, hieß es weiter.
Besonders viele Opfer gab es in Bagdad sowie in den Provinzen Al-Anbar im Westen und Ninawa im Norden des Landes. Insgesamt starben im Juni 2417 Menschen, 2287 wurden verletzt. Die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien (Isis) hatte Anfang Juni ihren Vormarsch begonnen. Sie beherrscht mittlerweile große Landesteile im Norden und Westen des Irak. Armee und Isis-Einheiten liefern sich seit Tagen heftige Gefechte.
In Bagdad kommt heute unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen das neu gewählte Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammen. Es hat vor allem die Aufgaben, eine neue Regierung zu wählen. Der umstrittene schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki möchte sich wiederwählen lassen. Schiitische, sunnitische und kurdische Politiker fordern jedoch seinen Rückzug. Der radikale Schiitenführer Muktada al-Sadr hatte Al-Maliki am Montag aufgefordert, nicht noch einmal anzutreten.