Offiziere in Guinea-Bissau verkünden Machtübernahme

Wenige Tage nach einer Wahl überschlagen sich im westafrikanischen Guinea-Bissau die Ereignisse. Eine Gruppe Militäroffiziere will nun die Macht übernommen haben.
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Präsident Umaro beschuldigt den Stabschef der Armee, einen Staatsstreich gegen ihn anzuführen. (Archivbild)
Präsident Umaro beschuldigt den Stabschef der Armee, einen Staatsstreich gegen ihn anzuführen. (Archivbild) © Michel Euler/AP/dpa
Bissau

Im westafrikanischen Küstenstaat Guinea-Bissau hat das Militär nach eigenen Angaben die Macht übernommen. Der Präsident des Landes sei abgesetzt, alle Institutionen sowie Land- und Seegrenzen vorläufig geschlossen, hieß es in einer Erklärung einer Gruppe von Offizieren, die unter anderem auf dem Facebook-Kanal des staatlichen Fernsehsenders TGB übertragen wurde. 

"Das Oberkommando der Streitkräfte zur Wiederherstellung der nationalen Sicherheit und der öffentlichen Ordnung beschließt, den Präsidenten der Republik unverzüglich abzusetzen", sagte der Sprecher der Gruppe, General Denis N’Canha. "Bis auf Weiteres werden alle Aktivitäten der Medienorgane ausgesetzt. Der laufende Wahlprozess wird unverzüglich ausgesetzt." Die Offiziere verhängten außerdem eine nächtliche Ausgangssperre.

Präsident Umaro Sissoco Embaló hatte dem französischen Magazin "Jeune Afrique" zuvor gesagt, er sowie der Innenminister und die Stabschefs der Streitkräfte seien im Präsidentenpalast festgenommen worden. In der Hauptstadt Bissau waren Schüsse zu hören.

Guinea-Bissau, mit rund 2,2 Millionen Einwohnern an der Atlantikküste gelegen, ist eines der ärmsten Länder der Welt. Der Tropenstaat gilt als wichtiger Kokain-Umschlagplatz im Drogenschmuggel nach Europa. Die frühere portugiesische Kolonie hat mehrfach Putsche und Putschversuche erlebt. Am Sonntag hatten überfällige Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattgefunden. Sowohl Embaló als auch sein aussichtsreichster Herausforderer, Fernando Dias, hatten sich anschließend als Sieger bezeichnet.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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