Massive Krawalle nach Lehrerprotesten in Rio
Nach friedlichen Protesten von Lehrern und Studenten ist es in Rio de Janeiro erneut zu massiven Ausschreitungen gekommen.
Rio de Janeiro - Hunderte maskierte Randalierer lieferten sich im Zentrum der Sechs-Millionen-Stadt am Dienstagabend (Ortszeit) Straßenschlachten mit der Polizei.
Ein Polizeiauto wurde in Brand gesetzt. Die Polizei war mit einem massiven Aufgebot im Einsatz und setzte Tränengasgranaten, Gummigeschosse und Schlagstöcke ein. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.
Auch in São Paulo kam es wieder zu Konfrontationen zwischen Polizei und gewaltbereiten Demonstranten. Mehrere Omnibusse, einige Autos und sieben Bankfilialen wurden zerstört. Nach Medienangaben nahm die Polizei in beiden Städten insgesamt rund 100 Demonstranten fest. Kleinere Proteste wurden aus Brasília und Belo Horizonte gemeldet. Die Lehrer in Rio sind seit Wochen im Streik und protestieren gegen ein neues Gesetz, durch das sie sich benachteiligt fühlen.
Am Dienstag war in Brasilien landesweit der "Tag des Lehrers". Mehrere Aktionen der Lehrer waren bereits in der Vergangenheit von Mitgliedern des sogenannten Schwarzen Blocks für Randale missbraucht worden. Im Juni hatten in Brasilien landesweit Hunderttausende friedlich gegen Korruption, Misswirtschaft und die hohen Kosten für die WM 2014 protestiert. Auch dabei war es in vielen Städten zu Krawallen gekommen.