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Massaker von Butscha: Unerträgliches ertragen

Der Politik-Vize Clemens Hagen über das Massaker von Butscha.
| Clemens Hagen
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Wie im Krieg aus braven Männern innerhalb weniger Tage und Wochen brave Mörder und Massenmörder wurden, darüber gibt es Untersuchungen.

Ein schreckliches Beispiel aus dem Nationalsozialismus

Der vielleicht am besten dokumentierte Fall ist der des Reserve-Polizei-Bataillons 101, das im Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet des heutigen Polens an der Ermordung von 38.000 Juden direkt beteiligt war. Die Soldaten, fast alle zuvor unbescholtene Hamburger Bürger, schickten ihre Opfer nicht etwa anonym ins Gas, sondern sie töteten bei Massenerschießungen aus kurzer Distanz - gefühllos von Angesicht zu Angesicht.

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Leider kein singuläres Ereignis

Der kollektive Aufschrei, der angesichts des Entsetzlichen, das sich in der ukrainischen Kleinstadt Butscha zugetragen hat, ist natürlich berechtigt. Es steht allerdings zu befürchten, dass es sich bei diesen Kriegsgräuel um kein singuläres Ereignis handelt.

Mit dem weiteren Rückzug der russischen Armee aus der Ostukraine werden weitere Verbrechen ans Licht kommen. Es ist die Art, wie die russische Armee Krieg führt, sei es im tschetschenischen Grosny oder im syrischen Aleppo.

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Gewöhnen wir uns an das Unerträgliche?

Beklemmend ist, dass der Aufschrei beim nächsten Mal schon etwas leiser sein wird - und dann noch leiser. Die Welt wird lernen, das Unerträgliche zu ertragen.

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