Mariupol: Putin fordert Rückzug ukrainischer Soldaten
Moskau/Kiew - "Dies haben auch die Aufständischen als Geste des guten Willens getan", meinte Putin einer Mitteilung des Kremls in der Nacht zufolge. Bei der Ortschaft nehmen sich Regierungstruppen und prorussische Separatisten seit Monaten gegenseitig unter Beschuss.
In einem Telefonat mit Putin, Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten François Hollande berichtete der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko nach Angaben aus Kiew von einer Verschlechterung der Lage im Donbass. Er verlangte die Freilassung aller in dem Konflikt gefangenen Soldaten.
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Der zuvor vereinbarte Rückzug schwerer Kriegstechnik aus dem Frontgebiet müsse von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) überwacht werden, bekräftigte Poroschenko. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich dem Auswärtigen Amt in Berlin zufolge für eine schnelle Umsetzung des Waffenabzugs ausgesprochen. Die ukrainische Regierung und die Separatisten hatten sich am Dienstag geeinigt, eine 30 Kilometer breite entmilitarisierte Zone in der Kriegsregion zu schaffen.
Putin rief die prowestliche Führung in Kiew erneut zu einem direkten Dialog mit den prorussischen Separatisten auf. Zudem forderte er, einen Sonderstatus für die von den Aufständischen kontrollierten Gebiete Donezk und Luhansk gesetzlich zu fixieren sowie den Ablauf für im Herbst geplante Regionalwahlen abzustimmen.