Lobbyist und Ex-Frau gestehen in Pfahls-Prozess
Augsburg - "Ich bereue heute sehr, dass ich mich darauf einließ", ließ der 69 Jahre alte Holzer am Mittwoch zu Beginn der Verhandlung vor dem Landgericht Augsburg seinen Anwalt erklären. Er habe aus Freundschaft gehandelt und keine Entlohnung dafür bekommen. Außerdem gab Holzer zu, dass er den Verkauf einer Villa des 68-jährigen Pfahls in Südfrankreich an einen Strohmann mitorganisiert habe.
Die 51 Jahre alte Ex-Frau von Pfahls räumte in einer Erklärung ihres Verteidigers ein, dass sie sich strafbar gemacht habe, als sie ihrem Ex-Mann half. Auch ihre Unterstützung bei dem Scheinverkauf der Villa gestand sie. Grund für die Hilfe bei der Verschleierung des Vermögens sei gewesen, dass ihr im Falle des Todes ihres Mannes die gesamten Vermögenswerte zugutekommen sollten.
Insgesamt müssen sich zur Zeit sieben angebliche Helfer des ehemaligen CSU-Politikers Pfahls wegen Beihilfe zum Bankrott vor Gericht verantworten. Der ehemalige Rüstungsstaatssekretär selbst ist unter anderem wegen falscher Versicherung an Eides statt, Steuerhinterziehung und Erpressung angeklagt. Am Montag hatte der Jurist bereits gestanden, Millionen im Ausland und in Firmen vor seinen Gläubigern versteckt zu haben. Laut Anklage schuldet er dem Fiskus rund 3,7 Millionen Euro. Trotz seines angeblichen Vermögens gab er sich jedoch jahrelang als mittellos aus.
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