LKA: Keine weiteren Briefbomben gefunden
Frankfurt/Wiesbaden - Konkrete Hinweise auf einen Zusammenhang zu einem explodierten Päckchen in Rom hatten die Ermittler am Freitag zunächst nicht. Dabei wurde in der Filiale einer staatlichen Schuldeneintreibungsgesellschaft der Direktor schwer an der Hand verletzt, er verlor einen Finger.
Die linksanarchistische Terror-Gruppe FAI aus Italien hatte sich zu dem Attentatsversuch auf Deutschlands mächtigsten Banker vom Mittwoch bekannt. In dem Schreiben wurde vor "drei Explosionen gegen Banken, Bankiers, Zecken und Blutsauger" und auch gegen Politiker gewarnt. "Wir nehmen das sehr ernst", sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes in Wiesbaden, Udo Bühler. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe prüfte, ob er die Ermittlungen im Fall Ackermann übernimmt.
Das Bekennerschreiben war in die Briefbombe an Ackermann integriert, wie Bühler sagte. "Es war zunächst von der Optik her nicht als Bekennerschreiben erkennbar." Von dem gerollten, handschriftlichen Schreiben auf Italienisch wäre nach Einschätzung des LKA allerdings nicht viel übrig geblieben, wenn die Briefbombe explodiert wäre. "Wir gehen aber nicht davon aus, dass sie nicht explodieren sollte. Beim normalen Öffnen des Briefes wäre das passiert", sagte Bühler.
Der persönlich an Ackermann adressierte Briefumschlag war am Mittwoch in der Poststelle der Deutschen Bank aufgefallen und geröntgt worden. Dabei wurden Drähte und Metallteile der Zündvorrichtung und des Auslösers entdeckt. Experten des LKA entschärften die Briefbombe, verletzt wurde niemand.
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