Libysches Militär rückt offenbar in IS-Hochburg Sirte vor

In Syrien und dem Irak ist die Terrormiliz unter Druck. In Libyen rücken ihre Gegner sogar schon in die Hochburg der Dschihadisten vor. Der große Kampf steht aber wohl noch aus.
von  dpa

Tripolis - Truppen der neuen libyschen Einheitsregierung haben sich nach Angaben der neuen Führung in Tripolis in Teile der IS-Hochburg Sirte vorgekämpft. Mit der Regierung verbündete Milizen seien in eine Reihe von Vierteln in der Stadt eingedrungen, sagte ein Militärsprecher der Einheitsregierung.

Sirte gilt als das Machtzentrum des libyschen Ablegers der Dschihadisten der Terromiliz Islamischer Staat.

Die Nachrichtenseite Al-Wasat berichtet unter Berufung auf das Militär von heftigen Kämpfen. Krankenhäuser der Region berichteten dem Portal zufolge von sechs toten und 30 verwundeten Milizionären. Am Montag hatte Tripolis bereits verkündet, die Einheiten stünden nur wenige Kilometer vor der Küstenstadt.

IS hat in Libyen den stärksten Außenposten

Diplomaten gingen zuletzt davon aus, dass sich in Sirte und Umgebung Tausende Dschihadisten aufhalten. Der libysche IS-Ableger gilt als mächtigster Außenposten der Dschihadisten und als Sammelbecken für Kader aus dem IS-Kerngebiet in Syrien und dem Irak.

Die von den Vereinten Nationen vermittelte Einheitsregierung soll zwei rivalisierende Führungen im Land ersetzen. Sie nahm ihre Arbeit in Tripolis im März ohne die notwendige Zustimmung der Regierung im ostlibyschen Tobruk auf, wurde international aber faktisch anerkannt.

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