Libyscher Ministerpräsident entführt

Der libysche Ministerpräsident Ali Seidan ist von Milizionären entführt worden. Bewaffnete Männer verschleppten den 63 Jährigen am Morgen aus einem Hotel in der Hauptstadt Tripolis an einen bislang unbekannten Ort, teilte die Regierung mit.
dpa |
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Tripolis - An der Entführung soll eine Einheit des Innenministeriums beteiligt gewesen sein. Die staatliche Nachrichtenagentur Lana meldete unter Berufung auf einen Mitarbeiter der Abteilung für Verbrechensbekämpfung im Innenministerium, Seidan sei nicht entführt, sondern von seiner Abteilung "festgenommen worden".

Das Büro des Ministerpräsidenten teilte mit, Seidan sei wahrscheinlich von Angehörigen der "Kommandozentrale der Revolutionäre Libyens" verschleppt worden. Es wird vermutet, dass die Entführung im Zusammenhang mit der Verschleppung des mutmaßlichen Al-Kaida-Terroristen Nasih al-Rukaji, alias Abu Anas al-Libi, steht. Er war am vergangenen Samstag von einem US-Spezialkommando in Tripolis gefangen und außer Landes gebracht worden war.

Seidan hatte Angehörige der Familie von Abu Anas al-Libi am Mittwoch empfangen und ihnen versichert, seine Regierung werde alles unternehmen, was in ihrer Macht stehe, "um seine Rechte zu garantieren".

Ali Seidan ist der erste gewählte Regierungschef Libyens. Der ehemalige Oppositionelle hatte in der Ära von Diktator Muammar al-Gaddafi im Exil gelebt, unter anderem in Deutschland.

Nach dem Verschwinden des mutmaßlichen Top-Terroristen Abu Anas al-Libi hatte es in Bengasi eine Protestaktion radikaler Islamisten gegeben. Die Regierung bestellte die US-Botschafterin in Tripolis ein.

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