Libyens Staatsagentur: Drei Tote bei Nato-Luftangriff
Tripolis/Kairo - Dabei seien drei Bewohner, unter ihnen ein Kleinkind, getötet worden.
Das berichtete die staatliche Nachrichtenegantur Jana unter Berufung auf einen Militärsprecher. "Dies ist ein weiterer Beweis für die Brutalität der Nato", erklärte der libysche Regierungssprecher Mussa Ibrahim.
Ausländische Journalisten, unter ihnen ein Reporter der Fotoagentur epa, die auch die Deutsche Presse-Agentur beliefert, wurden noch in der Nacht von Regierungsaufpassern zum Schauplatz geführt. Sie konnten sehen, wie aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses eine Leiche geborgen wurde, berichtete der epa-Fotograf. Eine große Menschenmenge aus der Nachbarschaft half bei den Bergungsarbeiten. Danach wurde den Journalisten in einem Krankenhaus die Leiche des Kleinkindes gezeigt.
Der Bündnis-Sprecher Mike Bracken erklärte in der britischen BBC, dass Nato-Flugzeuge eine Luftabwehrraketen-Stellung im Norden von Tripolis bombardiert hätten. Zu der Frage, ob dabei versehentlich ein Wohnhaus getroffen wurde, wollte er wegen mangelnder Informationen vorerst nichts sagen. Grundsätzlich gingen aber die Nato-Planer bei der Auswahl der Ziele äußerst sorgfältig vor. Die Wahrscheinlichkeit, dabei auch Zivilisten zu treffen, lasse sich aber "nicht vollständig auf null reduzieren", meinte er.
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