Kommentar

Lauterbachs Klinik-Reformpläne: Zum Systemwechsel fehlt der Mut

Die Politik-Vize über die Krankenhausreform.
von  Lisa Marie Albrecht

Es darf einen misstrauisch stimmen, wenn Politiker das Wort Revolution benutzen. Im Fall der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist der Vergleich jedoch zumindest weniger falsch als bei anderen Vorhaben.

Lauterbach: der Gute und der Schlechte

Änderung des Fallpauschalensystems, Grundversorgung im ländlichen Raum, Verknüpfung von ambulanter und stationärer Versorgung – damit hat sich der Minister an die heißen Eisen rangetraut. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass er selbst einer der Konstrukteure des unmenschlichen und unfairen Fallpauschalen-Systems gewesen ist.

Für den großen Systemwechsel fehlte dann letztendlich auch der Mut. Denn abgeschafft werden die Fallpauschalen nicht. Und wenn das Ziel der Reform ist, Patienten weniger nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu behandeln, stellt sich die Frage: Wieso denn überhaupt? Gesundheitsversorgung muss sich nicht rechnen – und gehört deshalb vollständig in staatliche Hand.

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