Krim-Krise: Kerry sorgt für Spott

"Man marschiert nicht unter Vorwand in ein Land ein", sagt der US-Minister zur Krim-Krise - und erinnert unfreiwillig an den Irak-Krieg.
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2002 hatte John Kerry als Senator für den US-Einmarsch in den Irak gestimmt.
dpa 2002 hatte John Kerry als Senator für den US-Einmarsch in den Irak gestimmt.

US-Außenminister John Kerry hat mit einem Zitat zur Krise auf der Krim für Spott gesorgt. Denn er hat damit unfreiwillg an den US-Einmarsch in den Irak erinnert.

Washington - Die westliche Welt reagiert geschockt auf die Ereignisse auf der Krim. Russlands Präsident Wladimir Putin hat völkerrechtswidrig Truppen auf der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel mobilisiert. Sein Argument: Er will russische Staatsbürger und russische Interessen sichern.

In zahllosen Telefongesprächen mit Putin, aber auch in öffentlichen Wortmeldungen haben Staats- und Regierungschefs der westlichen Welt am Wochenende versucht, Putin die Tragweite seines Handelns deutlich zu machen und seine Taten verurteilt. Sogar ein Boykott des G8-Gipfels in Sotschi und ein Ausschluss Russlands aus der G8 ist im Gespräch.

Auch US-Außenminister John Kerry hat am Sonntag scharfe Worte in Richtung Russland gefunden. Mit einem Zitat hat er sich allerdings unfreiwillig selbst ein Bein gestellt: "Im 21. Jahrhundert benimmt man sich nicht einfach wie im 19. Jahrhundert und marschiert unter einem erfundenen Vorwand in ein anderes Land ein", sagte Kerry der CBS-Sendung "Face The Nation".

Sofort wurden da Erinnerungen an den US-Einmarsch in den Irak wach. Damals hatte die US-Führung unter Präsident George W. Bush behauptet, Diktator Saddam Hussein besitze Massenvernichtungswaffen. Wie man heute weiß, stimmte das nicht.

Zwar war Kerry damals nicht in einem Regierungsamt - er hatte aber für den Einsatz im Irak als Senator mitgestimmt. Auf Twitter war der Spott groß. Der unvermeidliche Michael Moore, linker US-Filmemacher und Bush-Kritiker,  fragte sofort: "Hm, weiß er, dass 2003 schon zum 21. Jahrhundert gehörte?" 

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