Krieg gegen die Ukraine: Selenskyj warnt vor Schauprozess gegen ukrainische Soldaten

Berichten zufolge sollen in Mariupol ukrainische Gefangene vor Gericht gestellt werden - die Todesstrafe steht im Raum. Selenskyj spricht von einer "Linie", nach der keine Verhandlungen mehr möglich seien.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Russland schneidet sich selbst von den Verhandlungen ab": Präsident Selenskyj nennt einen möglichen Schauprozess gegen ukrainische Kriegsgefangene eine kritische "Linie".
"Russland schneidet sich selbst von den Verhandlungen ab": Präsident Selenskyj nennt einen möglichen Schauprozess gegen ukrainische Kriegsgefangene eine kritische "Linie". © -/kyodo/dpa

Kiew - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem Schauprozess gegen Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft gewarnt. Wenn Russland ein solches Tribunal gegen ukrainische Gefangene organisiere, dann sei das eine "Linie", nach der keine Verhandlungen mehr möglich seien.

Selenskyj: "Russland schneidet sich selbst von den Verhandlungen ab"

Das sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Er bezog sich auf Medienberichte, wonach in der von moskautreuen Separatisten und russischen Truppen eingenommenen Hafenstadt Mariupol ein solcher Gerichtsprozess geplant werde.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Vor einem international nicht anerkannten Gericht könnten demnach die ukrainischen Kriegsgefangenen auch zur Todesstrafe verurteilt werden. Die Besatzungsbehörden werfen ihnen Kriegsverbrechen vor. Selenskyj kritisierte das Verfahren gegen die Verteidiger und Helden der Ukraine als "ekelhaft und absurd" und als Verstoß gegen alle internationalen Rechtsnormen. "Russland schneidet sich selbst von den Verhandlungen ab", sagte er.

Separatistenführer: "Vor allem die Neonazis von 'Asow' müssen ihre entsprechende Strafe bekommen"

Der Separatistenführer im Gebiet Donezk, Denis Puschilin, sagte im russischen Staatsfernsehen am Montag, Selenskyjs Äußerungen hätten keinen Einfluss auf die Pläne für das "Mariupoler Tribunal". "Alle Verbrecher, Kriegsverbrecher, vor allem die Neonazis von 'Asow' müssen ihre entsprechende Strafe bekommen. Solche Verbrechen gibt es ziemlich viele", sagte Puschilin.

Die Vorbereitungen für die erste Stufe des Tribunals gingen dem Ende zu. Das Prozessdatum hänge von Ermittlern ab. "Vollkommen fertig ist das Material zu 80 Vorfällen von 'Asow'-Verbrechen, 23 Menschen sind verhaftet", sagte er.

Im Mai hatten sich die im Stahlwerk Azovstal verschanzten ukrainischen Verteidiger von Mariupol ergeben. Sie kamen in russische Gefangenschaft. In der Ukraine werden die Männer und Frauen als Nationalhelden verehrt wegen den monatelangen Verteidigung der Stadt am Asowschen Meer.

Angehörige der Kriegsgefangenen des "Asow-Regimenst" hatten die ukrainische Führung zuletzt immer wieder aufgefordert, mehr Anstrengungen zu unternehmen für deren Freilassung.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • katzundmaus am 22.08.2022 17:30 Uhr / Bewertung:

    Welche „Linie“ soll das denn sein? Er weigert sich ja jetzt bereits beharrlich zu verhandeln.

  • Dr. Right am 22.08.2022 22:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von katzundmaus

    Verhandlungen sind schwierige Vorgänge. Es gibt viele Bücher zu dem Thema. Oft sind auch die Sachen über die verhandelt wird schwierig.

    Es ist also alles nicht so einfach. Wenn jemand das Verhalten von einer Verhandlungspartei nicht versteht, ist das nicht schlimm. Allerdings muss man sich fragen: "kann ich vielleicht mehr über das Verhandeln lernen?" Und: "Kann ich mehr über die Sachen lernen, über die verhandelt werden muss?"

    Aber auch dann ist es oft so schwierig, dass man sich nicht ärgern muss, wenn man es nicht versteht.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.