Kreml weist Kritik an Truppenaufmarsch zurück
Moskau/Kiew - Präsident Wladimir Putin habe dies "vor Wochen" mit westlichen Partnern besprochen. Die Kritik sei daher "verwunderlich", sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte den Aufmarsch am Vortag kritisiert. Der Westen hatte Russland zu einer stärkeren Kontrolle der Grenze zur Ukraine aufgefordert. Damit soll verhindert werden, das moskautreue Separatisten Waffen aus Russland erhalten.
Im blutigen Konflikt um die umkämpfte Ostukraine wollte Präsident Petro Poroschenko noch am Freitag einen Friedensplan vorlegen. Drei frühere Präsidenten des Landes sagten der Initiative demonstrativ ihre Unterstützung zu. Die von Poroschenko beabsichtigte Feuerpause sowie eine Amnestie für einige Aufständische und die geplante Dezentralisierung der Macht seien der richtige Weg für Frieden, teilten Leonid Krawtschuk, Leonid Kutschma und Viktor Juschtschenko in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Die "aggressive Außenpolitik Russlands", das die militanten Gruppen unterstütze, müsse mit Hilfe des Westens gestoppt werden, forderten die ehemaligen Präsidenten in Kiew zudem. Poroschenko hatte den Plan in den vergangenen Tagen bei Telefonaten mit Kremlchef Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel besprochen. Die prorussischen Separatisten lehnen einen Waffenstillstand jedoch ab.
Bei blutigen Gefechten in der Ostukraine kamen erneut viele Menschen ums Leben. Im Raum Donezk seien mindestens 12 Soldaten erschossen und 25 verletzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Aufseiten der Aufständischen seien an zwei Tagen insgesamt 300 Kämpfer getötet worden, teilte ein Behördensprecher mit. Zuletzt hatte es häufig aber abweichende Angaben über Opferzahlen gegeben.
In Moskau besprach Putin die Lage im krisengeschüttelten Nachbarland mit dem Nationalen Sicherheitsrat. Russland spreche sich weiter für einen Dialog aller Konfliktparteien aus, sagte Kremlsprecher Peskow.
- Themen:
- Nato
- Wladimir Wladimirowitsch Putin