Krankenkassen-Skandal: Gratis-Viagra für die Chefs

Riesen-Wirbel um deutsche Krankenkassen: Der Bundesrechnungshof prangert überhöhte Bezüge an und deckt dubiose Präsente auf: Pillen, Gratis-Massagen und Luxusreisen.
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Viagra: frei Hand für die Kassenchefs
AP Viagra: frei Hand für die Kassenchefs

BERLIN - Riesen-Wirbel um deutsche Krankenkassen: Der Bundesrechnungshof prangert überhöhte Bezüge an und deckt dubiose Präsente auf: Pillen, Gratis-Massagen und Luxusreisen.

Der Bundesrechnungshof wirft einigen Vorständen und Verwaltungsräten gesetzlicher Kassen laut „FAZ“ in einem Prüfbericht überhöhte Bezüge und Abzocke vor: Jahresgehälter bis zu 242.000 Euro seien überzogen. Zudem forderten die Prüfer mehr Transparenz. Den Rechnungsprüfern erscheint die Entlohnung der Kassenchefs samt weiteren Geld- und Sachleistungen häufig undurchsichtig.

In einem besonders krassen Fall habe es für die Mitglieder des Verwaltungsrats einer Krankenkasse Gratis-Leistungen gegeben, die einfachen Kassen-Patienten niemals zustünden: Dazu zählten Viagra-Pillen, Haarwuchs- und Nahrungsergänzungsmittel, Hamam-Massagen im türkischen Dampfbad, orthopädische Matratzen, die Ferienhausmiete während einer ambulante Versorgung sowie Luxusreisen samt Damenprogramm rund um Verwaltungsratssitzungen.

"Einzelfälle und Ausreißer"

Die Bundesgesundheitsministerium wies die Kritik des Bundesrechnungshofs zurück: „Eine Kollektivkritik halte ich für falsch“, sagte Sprecher Klaus Vater. Die gesetzlichen Krankenkassen stünden im Wettbewerb und brauchten qualifizierte Manager. „Der Vorstandschef einer bundesweit operierenden Ersatzkasse muss wenigstens soviel verdienen wie ein Sparkassenchef in Potsdam“, sagte Vater.

Bei den angeprangerten Fällen, die selbstverständlich „streng geahndet“ werden müssten, handele sich um „Einzelfälle und Ausreißer“.

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