Korea-Konflikt: China und USA wollen zusammenarbeiten

Im Korea-Konflikt wollen Washington und Peking enger zusammenarbeiten. Beide Seiten einigten sich auf unmittelbare Gespräche über die nächsten gemeinsamen Schritte.
dpa |
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Peking - Hochrangige Vertreter der USA, darunter auch der amerikanische Generalstabschef, werden nach Angaben von US-Außenminister John Kerry bald für weitere Diskussionen nach China reisen. "Wir sagen zu Kim Chongun und den Menschen in Nordkorea, dass sie die offensichtliche Wahl haben, uns zu folgen und eine Verhandlungslösung zu finden", sagte Kerry nach einem Abendessen mit dem höchsten chinesischen Außenpolitiker, Staatsrat Yang Jiechi, am Samstag.

Gemeinsam forderten sie eine atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel. "Wir rufen Nordkorea auf, von Provokationen abzusehen", sagte Kerry nach Gesprächen mit der chinesischen Führung vor Journalisten in Peking. Wie bereits 2005 in den internationalen Verhandlungen mit Nordkorea vereinbart, seien sich die USA und China einig, dass es eine "überprüfbare Denuklearisierung auf friedliche Weise" geben müsse.

Auf Fragen, ob China über seine Handelsbeziehungen zu Nordkorea mehr Druck auf seinen langjährigen Verbündeten ausüben werde, wollte sich Kerry nicht äußern. "Das ist Sache der chinesischen Regierung." Alle Optionen seien diskutiert worden. Der US-Außenminister, der auch vom chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen worden war, hatte sich zuvor bereits offen für einen Dialog der USA mit Nordkorea gezeigt. Dies könnte eine Wiederaufnahme der Sechser-Gespräche mit Nordkorea, USA, China, Südkorea, Japan und Russland sein, aber auch bilaterale Treffen mit der nordkoreanischen Führung wären denkbar.

Auch Chinas neuer Außenminister Wang Yi rief zu einer atomaren Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel auf. "Was immer auch geschieht, China bleibt bei seiner Forderung nach Denuklearisierung, Frieden auf der Halbinsel und Lösung des Problems durch Dialog", sagte Wang Yi laut der Nachrichtenagentur Xinhua. Der Minister gilt als ausgewiesener Nordkorea-Experte. Er war zeitweise Chefunterhändler Chinas bei den Sechs-Parteien-Gesprächen. Einen Ausweg aus der Krise sieht China laut Diplomaten vor allem in direkten Gesprächen zwischen den USA und Nordkorea.

Ministerpräsident Li Keqiang warnte bei seinem Treffen mit Kerry vor weiteren Provokationen auf der Halbinsel, die die Interessen aller Beteiligten verletzen würden. "Das wäre so, als wenn man einen Stein anhebt, um ihn auf seinen eigenen Zeh fallen zu lassen", sagte Li Keqiang offensichtlich mit Blick auf Nordkorea.

China ist frustriert über seinen traditionellen Verbündeten Nordkorea. Besonders die drei Atomwaffentests 2006, 2009 und im Februar dieses Jahres haben die Beziehungen belastet. Peking stimmte deswegen auch den jüngsten Sanktionen des UN-Sicherheitsrats gegen Pjöngjang zu. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seitdem besonders angespannt. Nordkorea hat inzwischen den Waffenstillstandsvertrag von 1953 gekündigt. Das Regime drohte den USA mit einem präventiven Atomschlag und rief gegenüber Südkorea den "Kriegszustand" aus.

Kerry war am Freitag in Südkorea und ist am Sonntag in Japan.

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