Konfliktregion Abchasien beginnt Präsidentenwahl
Die von Russland als Staat anerkannte Schwarzmeerregion Abchasien hat nach drei Monate nach dem Tod ihres Präsidenten mit der Wahl eines Nachfolgers begonnen. In dem von der Südkaukasusrepublik Georgien beanspruchten Gebiet öffneten am Morgen landesweit die Wahllokale.
Suchumi/Moskau - Das meldeten Medien in der abchasischen Hauptstadt Suchumi. Drei Kandidaten bewerben sich nach dem plötzlichen Tod des Präsidenten Sergej Bagapsch, der im Mai in Moskau nach einer Operation gestorben war, um das Präsidentenamt.
Gute Chancen werden Übergangspräsident Alexander Ankwab eingeräumt. Das Ergebnis gilt als offen und wird für diesen Samstag erwartet. Beobachter rechnen mit einer fairen und freien Wahl. Die Abstimmung ist umstritten, weil Georgien mit Unterstützung der EU und der USA Abchasien nicht als unabhängiges Land anerkennt.
Etwa 144 000 der mehr als 200 000 Einwohner sind aufgerufen, die Zukunft des Landes zu bestimmen. Auch Premierminister Sergej Schamba sowie der Oppositionskandidat Raul Chadschimba bewerben sich um das Amt.
Abchasien begeht außerdem den dritten Jahrestag der Anerkennung seiner Unabhängigkeit durch Russland. Georgien hatte im August 2008 nach dem Südkaukasuskrieg gegen Russland die Kontrolle über Abchasien sowie sein abtrünniges Gebiet Südossetien komplett verloren.
Vor diesem Hintergrund sind die Spannungen vor allem in der abchasischen Region Gali an der Grenze zu Georgien am Wahltag groß. Dort sorgen der russische Geheimdienst FSB sowie Soldaten für einen ruhigen Verlauf der Abstimmung. Nach abchasischen Angaben verfolgen auch westliche Beobachter, darunter Deutsche, den Urnengang. Die Wahllokale schließen um 20.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ).
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